Hat dich schon mal jemand angesprochen und dir ätherische Öle von besonderer Reinheit angepriesen? Sie seien besonders rein und nicht mit Ölen zu vergleichen, die sonst bei uns im Laden oder in der Apotheke zu kaufen wären. Öle dieser Firmen seien so rein, dass man sie auch pur anwenden oder sogar innerlich einnehmen könne.
Dann hast du wahrscheinlich mit einem/r Vertriebspartner/in einer der US-amerikanischen MLM-Firmen (Multilevel-Marketing = Direktvertrieb) gesprochen, die sich zunehmend auch bei uns großer Beliebtheit erfreuen.
Immer wieder bekomme ich Anfragen von verunsicherten KonsumentInnen, die mich fragen, was ich davon halte, und ob diese Öle tatsächlich besser wären:
“Liebe Margareta,
Ich habe mich gestern mit einer Frau unterhalten, die sehr begeistert von den Ölen der Firma XY ist und dort auch intensiv dabei ist. Ich habe von diesen Ölen auch schon gehört. Meinst du, die sind wirklich besser als alle anderen? (…)”
Und weil ich es mittlerweile müde bin, jedesmal wieder auf die gleiche Frage einzugehen, schreibe ich diesen Artikel.
Ich möchte betonen, dass dieser Artikel meine persönliche Meinung widerspiegelt.
Die Qualität dieser Öle selbst kritisiere ich hier NICHT – diese soll insgesamt tatsächlich gut sein.
Aber meiner Meinung nach sind diese Öle nicht besser als die jedes anderen seriösen Anbieters am deutschsprachigen Markt – auch wenn das von vielen VerkaufsvertreterInnen immer wieder behauptet bzw. suggeriert wird.
So sind im Gegenteil ätherische Öle führender europäischen Marken meiner Einschätzung nach von ausgezeichneter Qualität. Viele haben auch eine große Auswahl an Ölen aus zertifiziertem Bio-Anbau. Manche Öle sind sind sogar Demeter-zertifiziert – dem strengsten Bio-Anbau-Siegel überhaupt.
WAS UND WER SIND DIESE MLM-UNTERNEHMEN?
Einige der größten US-amerikanischen Öle-Anbieter, die sich mittlerweile auch in Europa großer Beliebtheit erfreuen, sind riesige Konzerne, die jährlich Milliarden Dollar umsetzen.
Im Angebot sind vor allem ätherische Öle, jedoch auch andere Artikel, denen Wellness-Qualitäten zugeschrieben werden.
Produkte dieser Firmen werden nicht in Läden verkauft, sondern über ein sogenanntes Multilevel-Marketing (MLM)-System vertrieben. Das ist auch als “Direktverkauf” oder “Empfehlungs-Marketing” bekannt.
Dieses System kennst du vielleicht noch von den berühmten Tupperware-Plastik-Produkten. Diese waren vor allem in den 80er und 90er Jahren super-beliebt.
Verkauft werden diese Produkte also vor allem über private Verkaufsrepräsentanten – oft in privaten “Aromarunden” oder “Aromastammtischen” (entsprechend den bekannten Tupperparties). Für einer der beiden US-amerikanischen Öleanbieter sollen über 3 Millionen VerkaufsrepräsentantInnen tätig sein.
Ätherische Öle dieser Firmen sind rein und von guter Qualität. Diese Firmen bieten auch sehr schöne Ölmischungen an.
Wenn du also von diesen Produkten begeistert bist, dann spricht vom Qualitäts-Aspekt her nichts gegen sie – zumindest, wenn du keinen besonderen Wert auf Bio-Qualität legst.
So, jetzt fragst du dich wahrscheinlich, warum ich Öle dieser Firmen dann nicht in der Liste meiner Empfehlungen führe?!
Das hat mehrere Gründe – und es hat wie gesagt nichts mit der Qualität der ätherischen Öle selbst zu tun, sondern:
Meine Kritik hat mit einer Verkaufsstrategie zu tun, die Laien ermutigt, ätherische Öle anzupreisen und zu verkaufen, ohne ein ausreichend fundiertes Basiswissen vorauszusetzen – mit daraus resultierenden, allzu oft fragwürdigen Anwendungsempfehlungen.
Nun ist ja am Direktvertrieb nichts Anstößiges, aber:
Es macht meiner Meinung nach einen Riesen-Unterschied, ob ich eine Plastik-Tupperdose, etc. und deren Vorzüge anpreise oder aber ein ätherisches Öl, das – unsachgemäß angewendet – auch ernstzunehmende unerwünschte Nebenwirkungen haben kann!
Auch wenn echte ätherische Öle reine Naturprodukte sind, sind und bleiben sie hochkonzentrierte Pflanzenessenzen, die unsachgemäß angewendet sehr wohl auch Probleme verursachen können und deshalb einen geschulten und verantwortungsvollen Umgang verlangen!
Dabei ist es egal, wie “rein” diese Öle sein mögen, oder welchen “therapeutischen Grad” sie haben mögen.
Wie schon oben geschrieben, preisen VerkaufsvertreterInnen diese ätherischen Öle oft als anderen Produkten überlegen an. Es wird gerne mit ihrem “therapeutischen Grad” geworben.
Das ist ein cleverer Marketing-Schachzug, dem erstmal nichts entgegenzusetzen ist.
Allerdings werden oft im gleichen Zug gute und lang etablierte Öle-Anbieter aus dem deutschsprachigen Raum schlecht gemacht. Es wird immer wieder suggeriert, dass nur Öle mit den oben genannten (nebenbei bemerkt selbst erfundenen) Siegeln wirklich rein wären, und alle anderen Firmen ihre Öle panschen und sie mit Füllstoffen oder Chemie strecken würden.
Gerne wird dabei auf die Warnpiktogramme auf den Öle-Fläschchen der “Konkurrenz” hingewiesen – als “Beweis”, dass diese künstliche Chemiezusätze enthalten würden.
Ein beliebtes Verkaufsargument ist auch, dass Öle dieser amerikanischen Firmen wegen ihrer angeblichen überlegenen Qualität und Reinheit auch bedenkenlos innerlich eingenommen werden können.
Leider werden oft auch bedenkliche Anwendungsempfehlungen und geradezu schwindelerregende Heilsversprechen gegeben.
Last but not least, finde ich persönlich auch die Preise bei diesen Ölen unbegründet hoch.
Ich gehe jetzt auf diese verschiedenen Punkte (und mehr) im Detail ein:
“THERAPEUTISCHE” QUALITÄT
Qualitätssiegel à la ”Therapeutic Grade” bei Ölen dieser Hersteller sind firmeninterne Siegel und werden von keiner unabhängigen Instanz verliehen. Wenn diese Öle auch eine Marktzulassung von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) haben, so heißt das nicht, dass sie deshalb als “therapeutisches” Mittel zugelassen sind oder wegen ihrer “Reinheit” etwa keine Nebenwirkungen haben können. Mehr dazu hier (klick!).
Ein ätherisches Öl – egal wie rein es sein mag – ist und bleibt ein hochkonzentriertes Naturprodukt, das einen geschulten und verantwortungsvollen Umgang verlangt.
Auch Garantien à la “Von der Saat bis zur Flasche” einiger dieser Anbieter, sind oft ein wesentlicher Grund, warum sich Leute für diese Öle entscheiden.
Umso enttäuschter sind treue Anhänger, wenn sie schließlich herausfinden, dass der überwiegende Anteil dieser Öle tatsächlich aber nicht von firmeneigenen Farmen stammen, sondern von Brokern (Zwischenhändler) zugekauft werden. Wie weiter oben schon erwähnt, sind die Öle der meisten US-amerikanischen Firmen auch NICHT bio-zertifiziert.
Deshalb kann ich diesen Hype um die angeblich überlegene Qualität dieser Öle einfach nicht nachvollziehen.
REINHEIT UND QUALITÄTSKONTROLLE
Gerne wird von VerkaufsrepräsentantInnen dieser Firmen darauf hingewiesen, dass ihre eigenen Öle besonders rein wären, andere Anbieter hingegen ihre Öle mit Füllstoffen oder mit synthetischen Inhaltsstoffen strecken würden.
Nun, es kommt tatsächlich vor, dass ätherische Öle zur Gewinnmaximierung in betrügerischer Weise mit synthetischen oder halbsynthetischen Stoffen gestreckt werden. Mehr über häufige „Fälschungen“ erfährst du hier (klick!).
Um solche Fälschungen aufzudecken, werden von seriösen Anbietern Qualitätskontrollen – z. B. mittels Gaschromatographie und Massenspektrometrie (GCMS) – durchgeführt.
Diese Analysezertifikate können auch von größeren Öle-Anbietern (z. B. Primavera, Feeling, etc) angefordert werden.
Aber vor geschickten Betrügern sind auch die besten Anbieter nicht gefeit. Selbst bei einem dieser US-amerikanischen MLM-Anbieter gab es vor einigen Jahren einen riesen Skandal um gepanschtes Zimtöl, und auch um geschmuggeltes Rosenholz- und Nardenöl.
So ist der Kauf letzten Endes immer auch eine Sache des Vertrauens.
Schau dir deshalb doch auch mal die Firmenphilosophie der verschiedenen deutschsprachigen Anbieter an (z. B. Feeling, Primavera, etc.).
Wie du beim Kauf deiner ätherischen Öle beste Qualität erkennst, habe ich hier (klick!) zusammengefasst.
GESTRECKTE ÖLE
Ich höre immer wieder den Vorwurf, dass Öle von Anbietern im deutschsprachigen Raum ja “gestreckt” seien.
Und ja, es wird auch tatsächlich praktiziert, dass Öle mit duftneutralem, reinem Alkohol oder Jojobaöl vor-verdünnt werden.
Zum Beispiel wird das bei sehr intensiv duftenden oder teuren Ölen gemacht. Jedoch werden bei den seriösen führenden Anbietern solche Vorverdünnungen immer auf dem Fläschchen bzw. auf der Verpackung entsprechend deklariert!
So können z. B. sehr intensiv duftende ätherische Öle leichter dosiert werden, oder sehr teure Öle werden dadurch preislich erschwinglicher.
1 ml Rosenöl würde knapp 50 Euro kosten. Dagegen kostet eine 1:10-Verdünnung knapp 20 Euro.
Ich finde es persönlich immer recht unpraktisch, mit diesen 1 ml-Mini-Fläschchen und den mitgelieferten Mini-Pipetten herumzufummeln. Deshalb verdünne ich z. B. pures Rosenöl entweder einfach selber 1:10 (1 ml Rosenöl + 9 ml Jojobaöl) oder besorge mir das 10%ig vorverdünnte Rosenöl. Verdünnt wird mit reinem Weingeist, Jojoba- oder Mandelöl, weil diese duftneutral sind.
Es ist hier also keine betrügerische Absicht dahinter, und es wird auch nichts vertuscht!
WARNHINWEISE UND GEFAHRENPIKTOGRAMME
Wenn VerkaufsrepräsentantInnen solcher Firmen immer wieder mit dem Finger auf die “bösen” Gefahrenpiktogramme auf ÄÖ-Fläschchen der deutschsprachigen Anbieter zeigen, dann zeigt das nur, dass sie sich mit der europäischen Gesetzeslage nicht auskennen.
JEDES ätherische Öl, das eine Marktzulassung als “Gebrauchsgegenstand” hat (z. B. zur Raumbeduftung), MUSS diese Gefahrenpiktogramme tragen – auch wenn es noch so natürlich und rein ist!
Dagegen müssen ätherische Öle, die als “Kosmetikum” oder “Lebensmittel” zugelassen sind, diese Piktogramme NICHT tragen. Das heißt, dass ein und dasselbe Öl (z. B. aus dem gleichen “Fass”) verschiedene Marktzulassungen haben kann und damit unterschiedlichen Deklarationsrichtlinien unterliegt.
Ich weiß nun nicht, welche Marktzulassung die Öle der diversen US-amerikanischen Öle-Anbieter haben. Wenn diese Öle auf dem europäischen Markt als “Kosmetikum” oder “Lebensmittel” zugelassen sind, dann müssen sie diese schiachen Piktogramme wie gesagt auch nicht aufgedruckt haben.
Oder werden Deklarationsvorschriften einfach ignoriert? Jedenfalls waren laut dem österreichischen Verein für Konsumentenschutz Öle von zumindest einer dieser Firmen unter den getesteten Ölen, die nicht korrekt deklariert waren.
Alles, was du über Qualitätskriterien und Deklarationsrichtlinien wissen musst, habe ich hier (klick!) zusammengefasst.
ANWENDUNGS- UND VERDÜNNUNGSEMPFEHLUNGEN
Wer meinem Blog schon länger folgt, weiß, wie sehr mir die richtige und sichere Anwendung von ätherischen Ölen am Herzen liegt.
Ätherische Öle sind – auch wenn sie 100% natürlich und rein sind – hochkonzentrierte Pflanzeninhaltsstoffe und sollten für eine sichere Anwendung vor Gebrauch auf der Haut wieder auf eine “physiologische” Konzentration (0,5 – 3%) zurückverdünnt werden (1 – 6 Tropfen in 10 ml Trägeröl).
Stell dir mal vor, wie herrlich es schon duftet, wenn du mit den Fingern an einem Pfefferminzblättchen reibst. Und jetzt stell dir vor, wie konzentriert das ätherische Öl daraus ist, wenn für die Gewinnung von einem kleinen Fläschchen (5 ml) ätherischen Pfefferminzöls ca. 500 g (!) Pfefferminzkraut nötig ist! In diesem Fall ist das Öl ca. 100-fach (!) konzentriert. Manche Öle sind sogar noch höher konzentriert!
Aus diesem Grund MÜSSEN ätherische Öle vor Gebrauch immer ausreichend verdünnt werden.
Dabei orientiere ich mich daran, was ich in meiner mehrjährigen Ausbildung (nach britischem Curriculum) gelernt habe; und außerdem an Experten, die ihre Empfehlungen mit wissenschaftlichen Studien untermauern – wie z. B. Dr. Dietrich Wabner, Eliane Zimmermann oder Robert Tisserand, Co-Autor des Buches Essential Oil Safety.
Leider vermisse ich bei den US-amerikanischen MLM-Anbietern oft ausreichende Anwendungs- und Verdünnungsrichtlinien.
Auf den offiziellen Webseiten dieser Firmen sind Empfehlungen zur Verdünnung und Anwendung meiner Meinung nach oft verallgemeinernd, inkonsistent und schlicht unzureichend.
Ich hab mir deshalb die Verdünnungs- und Anwendungsempfehlungen am Beispiel der Webseite einer dieser Anbieter genauer angesehen (20.03.2019).
Leider finde ich die Anwendungsempfehlungen dort sehr verallgemeinernd, oder sie fehlen völlig.
So wird für die äußere Anwendung bei vielen Ölen einheitlich folgende Empfehlung angegeben:
Zur Massage 5 Tropfen mit 10 ml Trägeröl mischen. (Anmerkung: 2,5%)
Als Badezusatz 5 Tropfen mit 5 ml Trägeröl mischen. (Anmerkung: 5%; außerdem löst sich diese Mischung nicht im Badewasser auf!)
Als Parfum 1 Tropfen mit 10 Tropfen Trägeröl mischen. (Anmerkung: 10%)
So weit so gut. Für viele Öle ist diese Verdünnung auch ausreichend.
Allerdings wären diese Konzentrationen für manche potenziell hautreizenden oder allergenen Öle, wie z. B. Zimtrinde, Gewürznelkenknospe, Thymian Ct. Thymol oder Oregano deutlich zu hoch! Diese Öle sollten im Allgemeinen nicht höher als 0,5 – 1%ig eingesetzt werden. Rosen- oder Ylang Ylang-Öl würden in dieser Konzentration für die meistens Nasen zu penetrant riechen und bei manchen Personen sogar zu Kopfschmerzen führen.
Bei einigen Ölen heißt es auch lediglich “verdünnen” – ohne jede weitere Angabe (z. B. bei Thymianöl).
Bei anderen Ölen (z. B. Pfefferminze oder Wintergrün) fehlen Verdünnungs- und Anwendungsempfehlungen oder Warnhinweise sogar völlig.
Interessanterweise werden manche Öle als hautreizend bezeichnet, die meines Wissens in normaler Dosierung (0,5 – 3%) gut verträglich sind (z. B. Rosengeranie, Grapefruit,..).
Dagegen hatten gerade die Öle, deren hautreizendes bzw. allergenes Potential bekannt ist (Zimtrinde,Gewürznelkenknospe, Oregano, Thymian Ct. Thymol), genau diesen Hinweis NICHT. Und das, obwohl eben diese Öle selbst bei den fraglichen Firmen (deshalb?) auch als “heiße” Öle bezeichnet werden!
Und so wundert es mich auch nicht, dass auf Verkaufsveranstaltungen und Webseiten von VertriebspartnerInnen oft keine kompetenteren Beratungen zu erwarten sind.
So wird – im Gegenteil – die Weitergabe dieser ohnehin vagen Empfehlungen per “Stille-Post-Prinzip” (Verkaufsvertreter zu Verkaufsvertreter zu Verbraucher) oft noch zusätzlich verwässert.
Zum Beispiel wird immer wieder die pure (wenn auch tropfenweise) Anwendung von unverdünnten ätherischen Ölen propagiert. Und wenn doch das Verdünnen mit einem Trägeröl empfohlen wird, dann gibt es dazu oft keine konkreten Verdünnungsangaben – außer z. B. “mit etwas fraktioniertem Kokosöl verdünnen”.
Bei der Verdünnung mit “etwas” Trägeröl können Konzentrationen von bis zu 50% oder mehr zustande kommen!
Wie hier schon mehrmals betont, würde für eine wirksame Anwendung meist eine Konzentration von 0,5 – 3% genügen.
Wohl setzen geschulte, erfahrene TherapeutInnen ätherische Öle bei der Behandlung von akuten Beschwerden manchmal auch in höheren Dosierungen ein; aber:
“Therapeutische” Anwendungen (im Sinne von Heilzwecken) sind nicht ohne Grund entsprechend geschulten TherapeutInnen (z. B. ÄrztInnen) vorbehalten!
Ein Öl von “therapeutischer Qualität” ist also kein Freibrief für pure, hochkonzentrierte oder innere Anwendung!
Genauso halte ich die Empfehlung der inneren Einnahme von täglich mehreren Tropfen ätherischer Öle in einem Glas Wasser für bedenklich.
Das ist bei etlichen ätherischen Ölen zwar grundsätzlich möglich, jedoch ausschließlich in winzigen Mengen, die dem Vorkommen des jeweiligen ätherischen Öles in der entsprechenden Pflanzen entsprechen. Die gerne zur Einnahme empfohlenen drei oder gar mehr Tropfen Oreganoöl können jedoch nachweislich unsere physiologische Darmflora beeinträchtigen, sie entsprechen eher einem Antibiotikum und nicht einem “Immunstärkungsmittel”, damit sollte nicht leichtfertig umgegangen werden, schon gar nicht bei Kindern.
Meine Gedanken zur inneren Einnahme habe ich hier (klick!) zusammengefasst.
Mottos wie “Viel hilft viel” und “Eh alles Natur” sind hier also einfach fehl am Platz!
Denn als hochkonzentrierte Pflanzeninhaltsstoffe können sie – unsachgemäß angewandt – wie gesagt auch ernstzunehmende Nebenwirkungen haben.
Bei ätherischen Ölen gilt – wie auch in der Pflanzenheilkunde – der Spruch des alten Paracelsus: “Die Dosis macht das Gift”
Nun bin ich ja natürlich nicht von der “ätherische-Öle-Polizei”; und es soll um Himmels Willen jedeR (an sich selbst) machen dürfen, was er oder sie will.
Aber es gibt genug Studien, die die Wirksamkeit von ätherischen Ölen in diesen niedrigen Dosierungen von 0,5 – 3% belegen. Auch reine Riechanwendungen, beispielsweise durch ein im Schlüsselbein-Bereich auf der Kleidung angebrachten bedufteten Pads kann messbare Erfolge zeigen.
Genauso gibt es ausreichend Hinweise und Erfahrungswerte, dass die unsachgemäße Anwendung von ätherischen Ölen – wie unverdünnte oder hochdosierte Anwendungen – die Wahrscheinlichkeit von unerwünschten Nebenwirkungen (wie etwa Hautreizungen, Schleimhautreizungen, Sensibilisierung/Allergie, Übelkeit, Kopfschmerzen, Atembeschwerden, etc.) stark erhöhen.
Viele unverdünnte Naturdüfte können ähnlich wie Lösungsmittel wirken, beispielsweise Zitrus- und Nadelöle, denn sie bestehen vorwiegend aus Monoterpenen, die stark lipophil, also fettlösend sind. Du kennst den Effekt vielleicht: Wenn du Zitrusfrüchte geschält oder gerieben hast, bildet sich eine weißliche Schicht auf der Haut. Schützende Hautfette wurden aufgespalten, die oberflächliche Schicht der Haut wurde leicht angegriffen. Denn jede einzelne Zellmembran besteht aus einer so genannten Lipidschicht, die bei häufigem Auftragen von unverdünnten ätherischen Ölen langfristig Schaden nehmen kann.
Überdosierte Anwendungen von ätherischen Ölen können sich negativ auf das Immunsystem auswirken, denn sie können die Entstehung allergischer Reaktionen fördern, entweder sofort oder zu einem späteren Zeitpunkt. Der Grund liegt darin, dass die meisten Bestandteile ätherischer Öle aufgrund ihrer winzigen Größe nicht vom Immunsystem erkannt werden. Jedoch können sie mit Proteinen auf der Haut bzw. im Körper verbinden und sogenannte Haptene bilden, die nun vom Immunsystem registriert werden können.
Auf diese Weise kann bei regelmäßigem Kontakt mit zu hoch dosierten oder reizenden ätherischen Ölen eine immunologische Reaktion ausgelöst werden. Das Immunsystem identifiziert eine Bedrohung und kann dann im schlimmsten Fall eine Allergie “produzieren”. Im günstigsten Fall reagiert die überreizte Haut mit Rötungen, Schuppen und Ekzemen.
In der EU-Kosmetikverordnung sind nicht ohne Grund Höchstgrenzen für einige Bestandteile von ätherischen Ölen in Kosmetika (und damit auch für ätherische Öle selbst) vorgeschrieben.
Im Injury-Report des in den USA renommierten Atlantic Institute kannst du dir Berichte von Zwischenfällen mit ätherischen Ölen ansehen!
Auch auf der Adverse-Reaction-Database des Tisserand Instituts kannst du Berichte von Zwischenfällen einsehen.
Auffällig ist dabei, dass die meisten “Zwischenfälle” mit unverdünnten Ölen, bei der inneren Einnahme von Ölen in Wasser oder durch falsche Anwendungen an Kindern passieren.
Hier habe ich noch zwei Beispiele herausgesucht, die meine Argumente hoffentlich verdeutlichen:
“….ich war gerade dabei, ätherische Öle für mich zu entdecken, als meine Tochter (18 Monate) eine Erkältung bekam. Die Person, die mich für die ätherischen Ölen anwerben wollte, riet mir, dass ich zwei Tropfen Oregano-Öl in etwas Saft geben sollte und ich es ihr zu trinken gebe. Da ich naiv war, folgte ich ihren Anweisungen und dachte, dass dies gegen die Erkältung helfen würde. Unnötig zu sagen, dass es die Lippen, den Mund, die Speiseröhre und die Magenschleimhaut meiner Töchter verätzt hat. Ich verbrachte die Nacht mit ihr in der Notaufnahme und es brauchte Monate der Heilung. Die nächsten zwei Jahre würgte sie an allem. Ich würde es nie wieder in Erwägung ziehen, ätherische Öle innerlich einzunehmen.”
Und diese junge Frau folgte Empfehlungen einer MLM-Vertriebspartnerin, ihre Akne mit unverdünntem Weihrauchöl zu behandeln. Darauf hin war ihr Gesicht stark gerötet (mit Blasenbildung) und geschwollen:
Hier (klick) erzählt sie, wie es dazu kam. Den englischen Text kannst du in den Online-Übersetzer deepl.com eingeben, der spuckt dir dann die deutsche Übersetzung aus.
Mit hochdosierten oder unverdünnten Anwendungen tut man also niemandem einen Gefallen – außer solchen Anbietern, die dadurch noch mehr verkaufen können, und bei denen diese Praktiken die Kasse klingeln lassen.
REGENTROPFEN-TECHNIK UND AROMA-BERÜHRUNGS-METHODE
In diesem Zusammenhang möchte ich auch, die von zwei der amerikanischen Öle-Anbieter propagierte “Regentropfen-Technik” und “Aromaberührungs-Methode” unter die Lupe nehmen.
Bei beiden Methoden werden ätherische Öle in relativ großen Mengen unverdünnt entlang der Wirbelsäule oder auf die Fußsohlen aufgetropft und mit sanften Bewegungen verstrichen.
Diese Methoden sollen das allgemeine Wohlbefinden steigern, Stress reduzieren und das Immunsystem stärken.
Bei der Aromaberührungs-Methode werden insgesamt 24 – 40 Tropfen 8 verschiedener ätherischer Öle bzw. Ölmischungen entlang der Wirbelsäule und auf die Fußsohlen aufgebracht.
In den Anleitungen, die ich mir angesehen habe, werden die Öle unverdünnt (!) auf die Haut aufgetragen.
Einige AnwenderInnen haben mir allerdings versichert, dass sie (entgegen der offiziellen Firmenanleitung) vor dem Aufbringen der ätherischen Öle (immerhin) etwas fraktioniertes Kokosöl auftragen.
Als ausgebildete medizinische Masseurin weiß ich aber wohl, dass für eine Rücken/Fußmassage allerhöchstens 5 ml Trägeröl benötigt würden. Und 24 – 40 Tropfen auf 5 ml Trägeröl würden eine Konzentration von 20 – 35% bedeuten! Nun, ein Zehntel davon würde nach gängiger Lehrmeinung reichen!
Und bei der Regentropfen-Technik, die von einer weiteren Firma propagiert wird, werden sogar doppelt (!) so viele Tropfen wie bei der Aromaberührungs-Methode auf Wirbelsäule und Füße unverdünnt (!) aufgebracht: Insgesamt 54 – 81 Tropfen verschiedener ätherischer Öle und Öl-Mischungen.
Noch dazu sind hier einige der “heißen” Öle wie Oregano*, Thymian* und Wintergrün** dabei, für die in der “konservativen” Aromatherapie eine Konzentration von max. 1 %* bzw. 2 %** empfohlen wird.
In der offiziellen Videoanleitung dieser Firma wird bei Rötungen, Brennen oder Unwohlsein empfohlen, am Ende ein neutrales Massageöl aufzutragen, um das Brennen zu mildern.
So eine Reaktion wird oft auch als “Detox-” oder “Entgiftungs-Reaktion” begründet, auf diese fragwürdige Reaktion wird in manchen Fällen sogar bereits vor der Behandlung hingewiesen. Wenn sie auftritt, wird manchmal sogar gratuliert, denn der Körper der behandelten Person reagiere perfekt und habe nun “Gifte” abgegeben.
Also ehrlich – wenn etwas brennt oder mir schlecht wird, dann will mir mein Körper wohl eher sagen, hör sofort auf damit!
Mehr zum Detox-Mythos hier (klick) und hier (klick).
So eine “Behandlung” mögen einige robuste Menschen vielleicht ohne Nebenwirkung vertragen. Es kann schon sein, dass das 20 x gut geht. Doch dann kann es auch mal schief gehen.
Aber einmal “sensibilisiert”, kann dieses Öl in der Regel ein Leben lang nicht mehr angewendet werden.
Erst unlängst hat sich wieder eine Frau um Hilfe an mich gewandt, die so eine Anwendung “genossen” hatte. Sie hat mit schlimmen Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit reagiert.
Ich kann also nur sagen – Vorsicht vor solchen Methoden!
Ich verstehe durchaus, dass es verlockend ist, in einem 1 – 2-Tages-Seminar eine Technik zu erlernen, die verspricht, einerseits “Gutes” zu tun, und noch dazu ein Zusatzeinkommen zu schaffen.
Allein die bloße Zuwendung und sanfte Berührung sind schon eine Wohltat für sich; zusammen mit zart duftenden Ölen im Grunde eine himmlische Kombination.
Wenn du also jemanden wirklich Gutes tun willst, dann bitte, bitte, verdünne ätherische Öle vorher ausreichend (max 3%). Schon in geringen Mengen sind sie hochwirksam und so auch bestens verträglich.
Wie wäre es also mit einer “LIGHT”-Version dieser Techniken – mit entsprechend (vor-)verdünnten ätherischen Ölen?!
Eine Anleitung für so eine Light-Version findest du hier:
Abgesehen davon gibt es auch Massage- und Körperarbeittechniken, die einfach zu erlernen sind, und die du in Österreich z. B. auch als HumanenergetikerIn, etc. anbieten kannst – wie etwa das Rhythmische Körperbalancing. Mehr darüber hier.
PREIS
Ich bin gerne bereit, für gute Qualität auch gutes Geld zu bezahlen. Du doch auch, oder?
Wenn man bedenkt, welche riesigen Mengen an Pflanzenmaterial benötigt werden, um ein kleines Fläschchen Öl zu gewinnen; und wenn man bedenkt, wie mühselig die Arbeit auf dem Feld ist – dann greifen wir doch (hoffentlich) auch gerne tiefer in die Tasche.
Gerechtfertigt werden die hohen Preise für Öle solcher Firmen durch die angeblich überlegenen Qualität.
Aber mal ehrlich, diese Öle sind – wenn auch schadstoffgeprüft – noch nicht mal bio-zertifiziert!
Und bei einem jährlichen Umsatzvolumen von mehr als 3 Milliarden Dollar (beide Firmen zusammen) kann ich kaum glauben, dass solche Öle nicht großteils aus Massenanbau stammen sollen.
Dass Öle dieser Firmen besser duften sollen als die der Mitbewerber aus dem deutschsprachigen Raum, glaube ich zwar gerne – macht mich aber auch stutzig. Ich kann hier nur mutmaßen, dass in einem zweiten Destillationsschritt nachgebessert wird (vgl. Rektifikation).
Bei der Rektifikation werden ätherische Öle unter Druck (= niedrige Temperatur) einer weiteren Destillation unterzogen. Dieses Verfahren erlaubt, unerwünschte (z. B. übelriechende oder stark reizende) Bestandteile zu entfernen. Dadurch würde z. B. Pfefferminze gefälliger duften. Außerdem können Bestandteile so “standardisiert” werden.
Zum Beispiel kann so bei ätherischem Eukalyptusöl (E. globulus) der Eukalyptolgehalt auf einen Wert von 80 – 85% eingestellt werden, um seine Wirksamkeit zu garantieren. Des weiteren werden so oft auch reizende Inhaltsstoffe (alpha, beta-Pinen und Camphen sowie Aromadendren und Globulol) aus dem Eukalyptusöl entfernt.
Weil aber die Wirkung eines Öls nicht nur von seinem Hauptbestandteil (z. B. Eukalyptol in E. globulus) abhängt, sondern durch das synergetische Zusammenspiel aller seiner Inhaltsstoffe zustande kommt, werden in der Aromatherapie und Aromapflege nicht-rektifizierte Öle bevorzugt.
Meiner Meinung nach sind die Preise bei den US-amerikanischen MLM-Firmen also völlig überzogen.
Zumindest, wenn man sich nicht als “Vorteilskunde” registriert hat; dann nämlich bekommt man zum Eigenbedarf 25% Rabatt auf alle Produkte.
Mit diesem Vorteilskundenrabatt bekommt man diese Öle dann also zu einem günstigeren Preis.
Und genau das ist der Trick, um Kunden dauerhaft an sich zu binden.
Eine weitere Verkaufsmasche ist, dass man ab einem gewissen monatlichen (ziemlich hohen) Bestellvolumen ein gratis Geschenk oder Treuepunkte für weitere Einkäufe bekommt.
So werden die Leute bei der Stange gehalten.
Um seine Boni zu bekommen, müssen sich die Kunden mit monatlichen Bestellungen allerdings ganz schön ranhalten und dabei tief in die Tasche greifen.
Es ist auch möglich, sich als unabhängiger Produktberater registrieren zu lassen. So sind Provisionen zu erhalten, wenn man Produkte verkauft oder andere Personen anwirbt.
Ich denke, dass eben dieses Provisionssystem die Öle so teuer macht, weil in einem hierarchischen System viele Leute mitverdienen müssen.
Übrigens hinkt der häufig gemachte Preisvergleich mit Bio-Ölen von Marktführern aus dem deutschsprachigen Raum wie Primavera (nur als Beispiel), weil:
…Öle dieser beiden größten amerikanischen MLM-Firmen eben NICHT Bio-zertifiziert sind. Und eine Bio-Zertifizierung hat nun mal ihren Preis (Bio-Qualität kostet ca. 15 – 25% mehr).
…weil die Gebindegröße beim Preisvergleich eine Rolle spielt. Größere Mengen kosten einfach etwas weniger.
“WERDE REICH MIT MLM”
Wer möchte sich nicht gerne ein paar Euro dazuverdienen?
Aber ehrlich, nur wenige schaffen es, mit dem Vertriebssystem dieser US-amerikanischen Öle-Anbieter ein passables Zusatzeinkommen zu generieren, und noch weniger können davon sogar leben.
Reich werden vor allem die ganz oben an der Firmenspitze.
Die Einkommensaufschlüsselung einer dieser Firmen (aus dem Jahr 2016) zeigte, dass die Einnahmen von ca. 94% der Mitglieder weniger als $1 pro Monat betrugen.
Aber genau dieses Versprechen vom einfachen Zusatzeinkommen scheint für Viele da draußen so attraktiv zu sein.
“Tu’ den Leuten etwas Gutes, mach die Welt zu einem besseren Ort und bessere dabei auch noch dein Gehalt auf.”
Man kann gleich loslegen – ohne besondere Vorkenntnisse.
Mit diesen Versprechen werden oft unzureichend geschulte Leute ermutigt – ohne ein ausreichend fundiertes Basiswissen -, ätherische Öle anzupreisen und zu verkaufen.
Aber wie schon gesagt – ätherische Öle sind keine Tupper-Plastikdosen!
Deshalb braucht es im Direktvertrieb an private Endverbraucher eine kompetente Beratung durch gut geschulte AromaberaterInnen!
Es macht mich traurig, wenn manche Leute lieber den einfachen Weg wählen und – anstatt mit Fachwissen zu überzeugen bzw. die Qualität des Produktes für sich selbst sprechen zu lassen – lieber abstruse “Wundergeschichten” verbreiten, aus Unwissenheit fragwürdige Anwendungsempfehlungen abgeben oder sich genötigt fühlen, seriöse Firmen schlecht zu machen, nur um ihren eigenen Profit zu steigern.
Dass das Problem in Wahrheit aber nicht an der Direktvermarktung (MLM) selbst liegt und es auch anders geht, zeigt z. B. das kleine, sympathische Vorarlberger Familienunternehmen feeling, das seit mittlerweile 28 Jahren hochqualitative, naturreine ätherische Öle in Bioqualität (und andere Naturprodukte) durch Direktvermarktung vertreibt. Beste Qualität zu fairen Preisen, Umweltschutz, Nachhaltigkeit und kompetente Beratung durch gut geschulte VertriebspartnerInnen werden hier großgeschrieben. Geht doch!
Wer ätherische Öle und Naturprodukte liebt, Qualität und Nachhaltigkeit schätzt und sich als freie/r AromaberaterIn im Direktvertrieb tatsächlich eine befriedigende Nebenbeschäftigung mit fairer Provisionsbeteiligung wünscht, ist hier gut aufgehoben. Voraussetzung ist – abgesehen von der Begeisterung für das Produkt (das geht bei der Qualität leicht) – die Bereitschaft etwas Zeit und Energie in eine gute Basis-Schulung und Weiterbildung zu investieren. Hier geht’s zur feeling-Philosophie (klick!).
MYTHEN und HEILVERSPRECHEN
Welche abstrusen Geschichten und Heilversprechen über ätherische Öle im Dunstkreis socher US-amerikanischen MLM-Anbieter verbreitet werden, ist oft mehr als abenteuerlich.
Hier ein (Extrem-)Beispiel: Dieses Bild, das über Facebook und Instagram verbreitet wird.
Wenn das nicht Bände spricht…
Und ja, das kann passieren, wenn ätherische Öle mit Tupper-Plastikdosen verwechselt werden und ungeschulte, gutgläubige Laien sich ermutigt fühlen, ihr “Evangelium” zu verkünden.
Dabei möchte ich solchen Leuten noch nicht mal böse Absicht unterstellen. Manche wissen es einfach nicht besser und wollen nur “helfen”.
Dazu fällt mir folgender Spruch ein: “Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.”
Hier einige meiner weiteren “Lieblingsmärchen”:
„Ätherische Öle können die DNA re-programmieren und reparieren.“
„Ätherische Öle sind für Pflanzen, was das Blut für Menschen ist.“
„Ätherische Öle versorgen die Körperzellen mit Sauerstoff.“
„Weihrauchöl kann Krebs heilen.“
„Wenn ein ätherisches Öl (pur aufgetragen) brennt oder einen Ausschlag verursacht, dann ist das eine Entgiftungsreaktion.“
„Ätherische Öle wurden schon in biblischen Zeiten verwendet und wurden auch im Grab von Tut Ench Amun gefunden.“
„Ätherische Öle können die Schwingungsfrequenz in unserem Körper erhöhen.“
Und ich könnte die Liste schier endlos weiterführen.
Interessant dabei finde ich, dass ausgerechnet DER Mann, der jahrelang die Qualitätskontrolle für eine dieser Firmen durchgeführt hat, viele dieser oft verbreiteten Mythen (klick!) aufs Korn genommen hat. Mittlerweile geht er eigene Wege…
Nun werden solche Marketing-Märchen wohl nicht von diesen Firmen selbst verbreitet! Vielmehr überlassen sie es den Millionen von RepräsentantInnen, allerlei Stories zu verbreiten, und nehmen in Kauf, dass diese naiven Personen dann ggfs. juristische Auseinandersetzungen auszuhalten haben.
Es wäre meiner Meinung nach angebracht, wenn solche “verirrten Schafe” zurückgepfiffen bzw. entsprechend geschult würden, bevor man sie auf die Menschheit loslässt.
Wegen unberechtigter Heilaussagen von Vertriebspartnern, wie “Viele ätherische Öle wirken stark antiviral. Ich zähle nun einige davon auf, die eine Ansteckung mit dem Ebola-Virus verhindern helfen könnten.(…)”, hatten zwei dieser Firmen übrigens auch Abmahnungen von der FDA erhalten (Food and Drug Administration = Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde der Vereinigten Staaten).
Nicht alles, was schön klingt, ist deshalb auch wahr!
Bitte hinterfrage, was du hörst oder liest. Besorge dir am besten ein gutes Buch von einem/r (am besten firmen-unabhängigen) ExpertIn, der/die eine solide Ausbildung (z. B. nach britischem Curriculum) nachweisen kann.
NACHHALTIGKEIT
Last but not least noch meine Gedanken zur Nachhaltigkeit.
- Ist es nachhaltig, global gehandelte Massenware zu kaufen, was – ähnlich wie bei einer großen Kaffeeanbieter-Kette oder bei weltweit verbreiteten Fleischbrötchen-Anbietern – niemals eine Unterstützung für Kleinbauern, lokal tätige Geschäfte oder gar verantwortungsvollen biologischen Landbau sein kann?
- Auch die unnötigen Treibhausgase, die unserer Umwelt durch Erwerb von vorwiegend in Europa erzeugten ätherischen Ölen erspart werden könnten, gilt es aus meiner Perspektive zu berücksichtigen.
- Ist es nachhaltig, wenn durch hochprozentige bzw. unverdünnte Anwendungen von ätherischen Ölen wertvolle Ressourcen verschwendet werden, wenn doch für eine wirkungsvolle Anwendung schon wenige Tropfen (in einer 0,5 – 3%igen Verdünnung) reichen würden?
- Ist es nachhaltig, wenn durch die Empfehlung von Anwendungen mit unverdünnten bzw. nicht ausreichend verdünnten ätherischen Ölen unerwünschte Nebenwirkungen heraufbeschworen werden, die bei “normaler”, physiologischer (0,5 – 3%) Verdünnung nicht zu erwarten sind, und dadurch riskiert wird, dass Anwender zu Schaden kommen, und so außerdem eine ganze Branche in Misskredit geraten könnte?
Ätherische Öle, ja bitte – aber nicht zu diesem “Preis”!
Zum Schluss möchte ich noch betonen, dass es natürlich viele Fans solcher Firmen gibt, die sehr wohl verantwortungsvoll mit den Ölen umgehen und sich stetig weiterbilden. Es geht in diesem Artikel ausschließlich um die “verirrten schwarzen Schafe”, die solche Ammenmärchen verbreiten, aber derer es leider nicht wenige gibt.
Weiters unterstelle ich keinem dieser unkundigen VerkaufsrepräsentantInnen, in böser Absicht zu handeln. Ich denke, dass es Viele einfach nicht besser wissen und in bestem Glauben handeln.
Die Qualität dieser Öle kritisiere ich – wie schon gesagt – auch nicht. Die sind von guter Qualität, und wer sie liebt, soll auch dabei bleiben! Aber:
BITTE macht eure Hausaufgaben; hinterfragt, was man euch erzählt, und bildet euch auch firmenunabhängig und abseits von bunten Werbebroschüren weiter.
Am Ende eint uns Eines – die Liebe zu den ätherischen Ölen. Lasst uns diese Welt tatsächlich “zu einem besseren Ort” machen – ABER RICHTIG!
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PS: Du liebst die Öle einer dieser Firmen, wendest sie verantwortungsvoll an und bildest dich weiter? Wunderbar – dann bist du hier auch nicht gemeint!
PPS: Überlegte, auch kritische Kommentare sind hier unter diesem Artikel willkommen. Ich behalte mir vor, unsachliche Kommentare zu löschen.
29 Kommentare
Wienerwaldfee
11. September 2019Vielen Dank für den sehr informativen Artikel. Du sprichst viel aus, was ich schon seit längerem vermute.
Was ich noch anmerken möchte:
– die MLM-Anbieter haben auch viele „exotische“ Öle im Angebot, zi denen es so gut wie keine Erfahrungen und schon gar keine Studien zur Wirkweise gibt (und dann halt einfach mal alles angegeben wird, das die Ausgangs-Heilpflanze kann und was sonst so „üblich“ ist, wie Akne, Ekzeme, Verdauungsprobleme, Immunschwäche) – das finde ich sehr unseriös
– einer dieser „Exoten“ hat mich ziemlich schockiert, nämlich Thuja-Öl. Wenn ich da eine Beraterin mit halbseidenem Semiwissen habe, die mir einredet, ich soll das einnehmen? Oh mein Gott!
– und mache Öle stammen von gefährdeten Pflanzen. In der Masse in der die produziert werden ist das schon besorgniserregend.
Margareta Ahrer
11. September 2019Liebe Martina,
danke für deine Zeilen und diese wichtige Ergänzung.
Ich finde es ebenfalls bedenklich, dass ein solch potentiell problematisches Öl im Sortiment von Anbietern zu finden ist, die ihre Produkte oft über viel zu wenig geschulte Vertriebspartner vertreiben. Für alle MitleserInnen: Thuja-Öl (Arborvitae/Lebensbaum) ist ein ätherisches Öl, das aufgrund seines hohen (neurotoxisch wirkendem) Ketongehaltes nur in die Händen von geschulten und sehr erfahrenen Therapeuten gehört. Wer mehr über dieses Öl wissen will und warum es nicht in die Hände von Laien gehört, könnt ihr hier nachlesen: https://aromapraxis.de/2019/08/19/thuja-oder-arborvitae-ist-keine-zeder-und-das-oel-fuer-laien-problematisch/
LG, Margareta
Mone
15. September 2019Guten Abend,
Vielen Dank für diesen sehr ausführlichen Artikel heute. Das ist alles wirklich toll erklärt und bringt das auf den Punkt was ich mir immer zu diesen Firmen und ihren Vertriebsstrategien dachte. Vor allem Frage ich mich, wenn diese Öle doch so rein und ‚die besten‘ sind, Warum werden sie dann nicht jedem Menschen in den Geschäften zum Einkauf zur Verfügung gestellt…
Ich selbst habe eine (viel zu lange!) Zeit lang, von einer dieser Firmen ätherische Öle bezogen. Ich war bzw. Bin von manchen Ölen und Mischungen echt total begeistert.
Dann habe ich mir Gedanken gemacht, ob ich auch Vertriebspartnerin werden möchte. Habe mich dann über alles mögliche schlau gemacht im Netz. Viel über ätherische Öle gelesen und auch das ein oder andere über besagte Firma heraus gefunden, was nicht meinen Vorstellungen entsprochen hat…
Ich kam dann nach kurzer Zeit zum Entschluss, dass das Thema ätherische Öle sooo umfangreich ist und das ich mir das nicht zutraue, solche Produkte an andere Leute weiter zu verkaufen und Empfehlungen auszusprechen, welches Öle für was angewendet werden soll. Als Laie ist das echt eine große Nummer und sollte wirklich nicht einfach so durchgeführt werden.
Ich habe dann beschlossen, das ganze zu lassen. Aktuell brauche ich meine Öle auf die ich habe und werde mir dann Öle zulegen, die aus Deutschland kommen und nur für meinen Gebrauch sind.
Danke nochmals und viele Grüße
Nikola
15. September 2019Danke für diesen Artikel, du fasst zusammen, was ich mir beim ersten Mal dachte, als ich von einer bestimmten amerikanischen Firma und deren Verkaufsmethoden gehört habe. Mich macht es grantig, dass so oft so sorglos mit ätherischen ölen und den Empfehlungen umgegangen wird. Ich bin im Pflegebereich tätig, habe viel mit jungen Leuten in Ausbildung zu tun, sogar da machen Lehrer Empfehlungen ohne darüber nachzudenken dass z. B. Viele Öle bei gewissen Krankheitsbildern bzw. Medikationen nicht verwendet werden dürfen. Ich hoffe dass da in nächster Zeit mehr Sensibilisierung passiert und ätherische Öle als das wahrgenommen werden was sie sind:hochkonzentrierte Wunderwerke der Natur, die einen achtsamen Umgang erfordern – du leistet da einen wertvollen Beitrag!
Liebe Grüße, Nikola
Margareta Ahrer
15. September 2019Danke Nikola, dass du hier auch deine Gedanken und Erfahrungen mit uns teilst!
Liebe Grüße, Margareta
Gudrun Hesterberg
22. September 2019@ Nikola:
Da gebe ich Dir absolut REcht.
Wie viele Azubis einen sorglosen Umgang damit pflegen, Konzentrationen „frei Schnauze“ bestimmen, keinen Hautschutz betreiben usw., usw.
An Margareta vielen Dank für den sehr gut geschrieben Artikel
Barbara Bryce
15. September 2019Liebe Margareta
Herzlichen Dank für diesen Artikel! Er bestätigt mein Bauchgefühl, denn obwohl die Duftmischungen zum
Tell sehr angenehm riechen und das Marketing verlockend ist, hat sich etwas in mir stets gegen den Erwerb und die Anwendung dieser Öle gesträubt. Du bringst Licht ins Dunkel und dafür danke ich dir herzlich.
Herzliche Grüße
Barbara
Andrea Sophie Huber
15. September 2019Liebe Margareta,
seit einiger Zeit beobachte ich diese Anbieter, und kann mich nur den Kommentaren meiner Vorgängerinnen anschließen.
Mir als Yogalehrerin fällt auf, dass gerade diese Anbieter in der Szene sehr stark vertreten sind.
Unverständlich, da es im deutsch sprachigen Raum grossartige Anbieter ätherischer Öle gibt, die auch noch einfach zu erwerben sind.
Daher, vielen Dank für Deinen ausführlichen Artikel.
LG Andrea Sophie ♡
Ute Reichert
15. September 2019Herzlichen Dank für diesen Artikel!
Es ist sehr schade, dass das „Schneebballverkaufssystem“ auch vor diesem Thema nicht halt gemacht hat! Für mich hat das ganze System fast religös-fanatischen Charakter. (Habe begeisterte Anhängerinnen gesprochen)
Und ist erst Schaden angerichtet, ist es schwierig jemandem davon zu überzeugen, dass es wirklich gute Möglichkeiten gibt ätherische Öle anzuwenden.
Ich selber habe sehr von einer Weiterbildung zur „Fachkraft für komplementäre naturheilkundliche Pflege und Aromapflege“ profitiert und bin dankbar für das fundierte Wissen das vermittelt wurde!
Ich würde mir sehr wünschen, dass diese Stellungnahme eine große Leserschaft erreicht.
Margareta Ahrer
15. September 2019Liebe Ute,
danke für deinen Kommentar! :-) Ja, es macht wirklich gleich noch mehr Freude, mit ätherischen Ölen zu arbeiten, wenn man eine gute Ausbildung hat. Für Einsteiger und den alltäglichen Gebrauch (z. B. zur Raumbeduftung oder für eine einfache Hausapotheke) genügt schon ein fundiertes Basiswissen, welches sich jede/r Interessierte mit einem Einsteigerbuch ganz leicht aneignen kann. (>>> Buchempfehlungen: https://www.aroma1x1.com/aromatherapie-buecher/)
Zum Thema „Schneeball-System“: Das hast du wohl schon in „Anführungsstrichen“ gesetzt. Für alle Mitleserinnen möchte ich der Fairness halber hier aber noch anmerken, dass Multlevel-Marketing (MLM) völlig legal ist und nichts mit dem illegalen Schneeball- bzw. Pyramidensystemen zu tun hat: https://www.wko.at/branchen/handel/direktvertrieb/multilevelmarketing.html
Dufte Grüße, Margareta
Tobias Kahrmann
15. September 2019Liebe Margareta,
liebend gerne lese ich Deine Newsletter und war auf den heutigen Artikel besonders gespannt! Denn auch mir begegnen diese Firmen im Bekanntenkreis und über Instagram immer wieder. Am Anfang habe ich noch zurückhaltend reagiert, mittlerweile ist meine Haltung dazu sehr klar! Als eine Teilnehmerin dann mal solche Öle in einen meiner Kosmetikkurse mitbringen wollte, um mich (und die anderen) von der überragenden Qualität zu überzeugen, war’s mir zu viel. Ich habe sie gebeten, diese Öle zu Hause zu lassen, weil ich gar nichts von den Geschäftspraktiken dieser Firmen halte!!!
Du hast alle wichtigen Punkte benannt und ausführlich erläutert. Man kann echt nur hoffen, dass nicht immer noch mehr Menschen diesen Firmen auf den Leim gehen – die sind echt eine Plage!
Also, danke für diesen Artikel!
Herzliche Grüße
Tobias
Eva
16. September 2019Liebe Margareta, herzlichen Dank für diesen aufklärenden Bericht. Ich bin DGKP für Aromapflege und wurde auch in meiner Ausbildung über die manchmal sogar gefährlichen Methoden dieser Firma gewarnt.Diese Firma empfiehlt auch die Einahme von verschiedensten ätherischen Ölen.Für Laien oder nur wenig geschulten Leuten ,kann das aber gefährlich werden .Meine Nachbarin hat einen Crashkurs bei dieser Firma absolviert.Sie wollte dann ihrer 7jährigen Tochter etwas Gutes tun, da ihr im Winter einmal so kalt war.Sie badete sie mit einigen Tropfen Cassia als Badezusatz.Ihre Tochter reagierte darauf in wenigen Minuten mit einem stark juckenden knallroten Ausschlag.Seitdem hat auch sie ihre Meinung über die Empfehlung dieser Firma geändert.Auch eine englische Firma arbeitet mit ähnlichen Methoden ,die ebenso gefährliche Empfehlungen ausspricht. Also man sollte wirklich verantwortungsvoll mit ätherischen Ölen umgehen, denn sonst besteht auch die Gefahr, dass sie womöglich nur mehr von Ärzten empfohlen werden dürfen.
Beate
16. September 2019Auch ich war bei einem Abend bei einer Bekannten, wo Öle einer amerikanischen MLM-Firma angepriesen wurden. Ich war an dem Abend schon eher kritisch und habe mich anschließend an den PC gesetzt und mir erstmal Informationen über ätherische Öle und deren Anwendung zusammengesammelt. Insbesondere Die Homepage von Eliane Zimmmermann hatte es mir angetan. Im Nachhinein war ich entsetzt über die sehr sorglose und unkritische Anwendung gerade auch innerlich als ich nochmal über den Abend nachgedacht habe. Schlimm fand ich auch die Empfehlungen zur Anwendung bei Säuglingen und Kleinkindern. An dem Abend wurde unter anderem eine Creme empfohlen die Wintergrünöl enthält, ein Öl was ich persönlich fantastisch finde. Es gab allerdings keinen Hinweis, dass dieses Öl nicht in unbegrenzter Menge verwendet werden sollte und es eine amerikanischen Sportlerin das Leben gekostet hat, weil sie zuviel Wintergrünöl verwendet hat. Der Absolutheitsanspruch, die besten Öle der Welt zu haben hat in mir alle Alarmglocken zum Klingen gebracht und ich bin froh auf mein Bauchgefühl gehört zu haben. Dein Artikel bestätigt meine meine Skepsis aufs neue. Vielen Dank und herzliche Grüße
Beate
Sabine Haupt
17. September 2019Liebe Margareta,
herzlichen Dank fur diesen Artikel.
Ich war viele Jahre im Direktvertrieb tätig und zwar auf allen Positionen. Deshalb weiß ich um die Kalkulationen und wie Produkte dann angeboten werden.
Ich bin gerade in der Aromatherapeuten-Ausbildung, weil ich als Heilpraktikerin für Psychotherapie und Coach die Kraft der ätherischen Öle nutze.
Mich stört an den Beratern der Direktvertriebe, dass viele von ihnen selbst kein fundiertes Wissen über die Anwendungsmöglichkeiten, aber auch um die Kontaindikationen besitzen, dann aber Öle der hiesigen Hersteller schlecht machen. Mir sagte eine Beraterin, dass die Öle von Taoasis „Gepansche“ seien.
Daraufhin hatte ich die Zertifizierung der Öle dieser amerikanischen Direktvertriebs-Firma angeschaut – und siehe da, sie haben sich selbst zertifiziert.
Der Artikel zeigt mir, dass ich nicht alleine bin, mit meiner Meinung über die amerikanischen Direktvertriebe, die ätherische Öle anbieten.
Danke dafür!
You made my day!
Sabine
Sabine Haupt
63589 Linsengericht
Karin
17. September 2019Liebe Margareta!
Vielen, vielen Dank für diesen umfangreichen, gut erklärten Artikel. Ich freue mich darüber sehr!
Ich habe auch die Raindrop-Technik erlernt.
Da ich in der Apotheke gearbeitet habe und die Aussage „nur Young Living (YL) Öle sind rein“ in Frage gestellt habe, war ich für die Veranstalterin kein bequemer Teilnehmer.
Nach dem ersten Tag der Fortbildung (in einer Massage-Praxis!), war ich nach den Düften so aufgewühlt und ärgerlich, dass ich den zweiten Tag schon nicht mehr weiter teilnehmen wollte. Da mich grundsätzlich Ätherische Öle sehr interessieren, bin ich doch wieder hin.
Am nächsten Tag haben wir uns gegenseitig erst die Füße und dann den Rücken massiert. Wie du beschrieben hast, mein Rücken wurde rot und brannte. Die Seminarleitung deutete dies als eine starke Entgiftung und ich sollte UNBEDINGT weiter YL Öle verwenden. Um die Massage noch zu intensivieren hat sie mir im Liegen 4 Schröpfgläser auf den Rücken aufgesetzt. Danach sollte ich mich mit den Gläsern aufrichten, diese blieben noch ca. 5 Minuten auf der Haut und die Dame erklärte den anderen Teilnehmern wie „übersäuert“ ich doch bin. Dagegen hilft nur YL.
Du kannst dir sicher denken mit welch einem farbigen Rücken ich nach Hause bin! Es hat einige Tage gedauert bis die Hautfarbe wieder gut war.
Leider bin ich immer noch mit meiner Meinung alleinstehend, dass die Praktiken des Vertriebs dieser Öle unverantwortlich ist.
Ich habe es auch so erlebt wie du es beschrieben hast: hochdosierte Öle in Leerkapseln abfüllen und einnehmen. Ebenso das Wasser damit täglich aromatisieren.
Deinen Newsletter möchte ich gerne an Interessierte weiterleiten.
Nochmal vielen Dank für diesen guten Artikel!
Iris
18. September 2019Liebe Margareta,
ganz herzlichen Dank für Deinen super ausführlichen Bericht. Eigentlich gebe ich nie einen Kommentar ab, aber jetzt muss ich das einfach tun. ;-o)
Ich bin selbst über ein amerikanische Unternehmen zu den ätherischen Ölen gekommen – und bin dafür sehr dankbar. Ich habe aber sehr schnell angefangen die Dinge zu hinterfragen und schnell festgestellt, dass ich mehr über die Öle und deren Wirkung erfahren möchte. Ich wollte mich nicht darauf verlassen was in den Aromarunden gehört habe. Was natürlich auf den Vertrieb dieser überteuerten Produkte ausgerichtet war. Inzwischen haben ich einige Kurse besucht und Berge von Büchern gelesen. Außerdem habe ich viele Öle von deutschsprachigen Anbieter (Wadi, Primavera und Taoasis) ausprobiert und kann in der Wirkung keinen Unterschied feststellen ganz im Gegenteil. Ich würde sogar so weit gehen, dass die Öle z.B. Orange süß von den oben genannten Anbietern deutlich besser riecht. Aber das empfindet ja jeder anders. Für Öle, die auf die Haut aufgetragen werden sollen, natürlich in der entsprechenden Verdünnung, würde ich immer ein Bio-zertifiziertes Öl wählen.
Ganz besonders hat mir in Deinem Bericht der Teil zur Nachhaltigkeit gefallen. Es ist einfach unverantwortlich diese hochwertigen endlichen Pflanzensubstanzen in so hoher Dosierung zu verwenden nur damit das Öl schnell alle wird und nachgekauft werden muss, damit der Umsatz stimmt. So etwas kann man einfach nicht unterstützen.
Vielen Dank für Deine Berichte und die vielen Informationen über die tollen pflanzlichen Helfer. Mach bitte weiter so, ich freue mich immer über neue Infos!
Viele Grüße, Iris
mo
29. September 2019Meine Lieben
Besten Dank für diesen tollen Bericht, den ich zu 100% unterstreiche, obwohl ich eine von diesen „fanatischen, religiösen und was auch immer noch mehr hier schon betitelt wurde“ bin…
Auch ich habe dich mit dieser Frage angeschrieben, weil mich deine Meinung sehr interessiert! Wie heisst es immer so schön, man soll nicht alle über einen Kamm scheren, ich oute mich ganz klar, dass ich nicht zu den erwähnten schwarzen Schafe gehöre ;-)… Ich möchte hier auch gerne klar stellen, dass die oben mehrfach erwähnten Aussagen in keiner Weise von der Firma ausgehen, sondern von nicht geschulten und nicht klaren Vertriebspartnern stammen! Die Firma macht immer wieder auf genau diese Thematiken und auch Problematiken aufmerksam und verbietet solche Aussagen sogar!
Ich bin erst zwei Jahre bei Young Living und zu 100% überzeugt davon! Dazu gekommen bin ich weil ich in einer Schweizer Apotheke vor etwas über zwei Jahren ein Öl gekauft habe und zu Hause mit Brille feststellen musste, dass es alles andere als das ist. Ich nutze ätherische Öle seit 30 Jahren und würde heute keinen Schritt mehr ohne tun, die Liebe ist immens gross…
Auch ich besuche immer wieder Ausbildungen und bilde mich ständig weiter, gerade wollte ich deinen Kurs buchen. Ich habe diesen auch sehr überzeugt meinen Partnern nahegelegt und freue mich, wenn sie ebenfalls teilnehmen! Man lernt immer wieder dazu, auch nach dreissig Jahren…
Schlussendlich heisst es doch leben und leben lassen, einzig der Umgang von jeder Person zählt und ist wichtig! Gute Produkte findet man viele, das Herz sollte entscheiden… Ich bekehre auf jeden Fall im Leben nie jemanden, bei mir ist trotzdem, dass es ein Network-Marketing ist, nicht der Erlös entscheidend, sondern die erstklassigen Produkte! Einzig möchte ich noch ganz klar stellen, dass diejenigen die von „Schneeballsystem“ sprechen sich bitte besser erkundigen, was das heisst und das bei meiner gewählten Firma auf keinen Fall so ist, das die so genannten Schneeballsysteme ganz klar verboten sind…
Zauberhafte Grüsse aus der Schweiz und vielen Dank für deinen aufschlussreichen und klaren Text!
Mo von Frau ErdbeerStern
Margareta Ahrer
1. Oktober 2019Liebe Mo,
ich erinnere mich gut, dass wir uns schon einmal sehr wertschätzend ausgetauscht haben und freu mich über deinen Kommentar hier!
Natürlich will ich nicht alle über einen Kamm scheren. Es ist hoffentlich in meinen Zeilen auch so herüber gekommen, dass ich hier ausschließlich die besagten „schwarzen Schafe“ der „Szene“ meine. Es gibt außerdem viele verschiedene US-amerikanische MLM-Firmen, und auch die kann man nicht alle über einen Kamm scheren. Danke, dass du auch das Thema „Schneeballsystem“ ansprichst. Ich habe auch nicht behauptet, dass MLM so ein System ist, und nun ist ja am Direktvertrieb selbst nichts Anstößiges. Und ich habe im Artikel auch niemanden als „fanatisch“ oder „religiös“ betitelt, selbst wenn ich immer wieder beobachte, dass solche sektiererisch anmutenden Tendenzen bei manchen Anhängern meiner Meinung nach tatsächlich bemerkbar sind. Am Ende meines Artikel habe ich auch noch folgendes geschrieben: „PS: Du liebst die Öle einer dieser Firmen, wendest sie verantwortungsvoll an und bildest dich weiter? Wunderbar – dann bist du hier auch nicht gemeint!“. Nur, wenn mir Leute weismachen wollen, dass sie selbst die Öle ja so verantwortungsbewusst verwenden und ich dann auf ihrer Webseite sehe, dass sie Methoden á la Regentropfen-Technik anwenden, dann kann ich mich nur wundern. Denn meiner Meinung nach ist das Aufbringen von insgesamt 54 – 81 Tropfen unverdünnter ätherischer Öle direkt auf die Haut mehr als bedenklich. Ich habe diesen Artikel geschrieben, weil ich befürchte, dass solche Anwendungsweisen den Ruf unserer Branche beschädigen könnten. Und das wollen wir doch alle nicht. Es liegt also an jedem einzelnen, zu überprüfen, was er meint zu „glauben“ oder zu „wissen“.
Weiterhin alles Gute und dufte Grüße,
Margareta
cati
10. Mai 2020Danke für den Artikel,
ich bin selbst durch eine Freundin auf Öle eines der von dir wahrscheinlich angesprochenen Unternehmen aufmerksam gemacht worden. Einige Mischungen mag ich , aber – wie auch du beschreibst – in einer wesentlich geringeren Dosierung als empfohlen. Auch was du zum Thema Nachhaltigkeit sagst, hat mich an der ganzen Vorgangsweise abgestoßen, weil die ganze MLM-Struktur dazu führt, dass die Leute massenhaft ätherische Öle zu Hause haben, die nur im Schrank herumstehen, weil niemand so viel verwenden kann und man muss ja einen sehr hohen Betrag monatlich einkaufen, um überhaupt die Gewinnen aufs Konto gutgeschrieben zu bekommen.
Aber ich habe eine bestimmte Frage. Ich bilde mir ein – und ich habe es immer wieder ausprobiert, weil ich es nicht glauben konnte – dass ich auf Frankincense/ Weihrauch mit Niedergeschlagenheit, ja sogar ziemlichen depressiven Verstimmungen reagiere. Das ist mir auch bei Produkten wie Cremen aufgefallen, bei denen ich gar nicht wusste, dass Weihrauch drinnen ist. Es ist nicht sofort so… es kommt dann nach ein paar Tagen. In der ersten Reaktion macht es vielleicht sogar etwas happy. Hast du eine Erklärung dafür? Das würde mich wirklich sehr interessieren.
Liebe Grüße, Cati
Margareta Ahrer
12. Mai 2020Liebe Cati, dafür habe ich ehrlich gesagt keine Erklärung. Aber da Düfte auch eng mit unseren Erinnerungen und unserem seelischen Innenleben verknüpft sind, kann es vielleicht sein, dass du den Duft mit einer unbewussten Erinnerung verbindest und deshalb so eine Reaktion hast. Also, entweder du verzichtest einfach auf diesen Duft, oder du stellst dich diesen möglichen „Schatten“ und versuchst dem auf den Grund zu gehen. Aber sicherlich kann das auch nach hinten losgehen. Bist du denn bereit, dich auf so eine Seelenreise zu begeben? Liebe Grüße! Margareta
Barbara
27. Mai 2020Liebe Margareta,
ehrlich gesagt kann ich – als Nutzerin einer der von dir benannten U.S. Firmen – nicht nachvollziehen, wieso ein Einkauf bei solch einer Firma für eine Nutzerin verheerender sein soll als ein Einkauf im Drogerie-Markt. Im Drogerie-Markt oder Internet-Anbieter bekommt man jedenfalls keine Anleitung zur Verwendung und es bleibt dem Käufer selbst überlassen, was er damit macht. Dann kann nämlich genau das Gleiche passieren!
Jedenfalls hat das nichts mit der Qualität der Öle zu tun. Aber das hast Du ja auch betont. Nur finde ich es auch nicht richtig, deswegen eher davon abzuraten.
Die Frage ist immer, von wem und wie gut recherchiert die empfohlene Anwendungsweise ist. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
Die Qualität der Beratung ist leider Gottes im Falle der Dame mit dem Weihrauch völlig schief gelaufen. Mir fällt es schwer zu glauben, dass das sooo empfohlen worden ist. Aber wenn, dann tut es mir ehrlich furchtbar leid…
Ich jedenfalls handhabe das völlig anders, zumal ich nur das mit richtig gutem Gewissen weiter empfehlen kann, was ich an mir ausprobiert habe. Und auch dann nur mit dem Hinweis versehen, das jede Haut, jeder Organismus anders reagiert.
Deine Seite jedenfalls finde ich ansonsten sehr informativ und interessant und möchte Dir an dieser Stelle auch meinen Dank dafür aussprechen.
Liebe Grüße Barbara
Kerstin
23. September 2020Liebe Margareta,
ich fange jetzt erst gaaaanz langsam mit dem Thema an und taste mich vor. Über Instagram bin ich mit einer Dame ins Gespräch gekommen bzgl. einer „MLM-Firma“, die u. a. Aroma Öle vertreibt. Und dennoch hatte ich ein ungutes Gefühl. Nicht wegen der Öle. Die mögen ja wirklich rein sein, doch bzgl. des Vertriebssystems hatte ich ein ungutes Gefühl. Konnte es aber nicht näher spezifizieren. Durch Deinen Artikel und auch eines anderen Artikels im Internet, wusste ich nun, warum ich Bauchschmerzen hatte und habe Abstand genommen.
Ich möchte einfach ein Öl kaufen, was ich gerne habe möchte und nicht erst mich durch irgendwelche Formulare klicken müssen.
Ich bleibe nun bei der Firma, im Moment Primavera, deren Produkte ich im Bio-Geschäft kaufen kann. Warum immer in die Ferne schweifen?
Vielen lieben Dank für die ausführliche Erklärung und nun werde ich bei Dir mich so richtig schlau machen. Auch Danke für die einzelnen Buchvorstellungen.
LG
Margareta Ahrer
23. September 2020Liebe Kerstin, vielen Dank für deinen Kommentar. Ich bin ganz bei dir: Warum in die Ferne schweifen, wenn wir hier im deutschsprachigen Raum so viele gute Anbieter für hochwertige und naturreine Öle haben. Außerdem möchte ich auch jeden Einzelnen ermutigen, seine Öle und andere Produkte möglichst von einem lokalen Händler zu kaufen – am besten im Bioladen im Ort. Und wenn man so was nicht im Ort hat, dann von einem Online-Händler im eigenen Land, was nicht nur die heimische Wirtschaft stützt, sondern auch die Lieferwege und damit den CO2-Abdruck minimiert! Alles Gute und dufte Grüße, Margareta
BB
6. Februar 2021Vielen herzlichen Dank für diesen Artikel. Ich habe auch nach kurzer Zeit den Vergleich zu Tupperware gehabt. Allerdings ist innerhalb dieser „MLM Firmen“ kein Platz für Kritik. Und scheinbar gibt es auch immer weniger Menschen, die Sachen hinterfragen. Ich habe seit Tagen speziell negative Erfahrungsberichte gesucht, da ich skeptisch bin. Aber auf den ersten Blick gibt es keine. Ich bin sehr dankbar für die vielen Tipps und Hinweise in deinem Artikel!!!
Melanie
2. April 2021Hallo Margarete,
Vielen Dank für diesen ausführlichen Artikel. Du hast so Recht mit damit, und ich lese deine Artikel sehr gerne ebenso die Bücher.
Ich selbst habe die Aromatherapie kennenlernen dürfen und arbeite als Aromaexperte in der Pflege.
Wir haben dort gelernt das eine 3% Anwendung oder geringer meist ausreicht (weniger ist mehr) und die 6% Anwendung den Aromatherapeuten zugesprochen wird. Wenn ich dann allerdings Rezepte dieser Firmen sehe die meistens Roll ons in einer 23% Mischung haben, da zieht sich mit alles zusammen. Ebenfalls die Ratschläge Weihrauchöl oder andere Öle pur auf den Scheitel von Säuglingen zu geben. Oder bei 3 jährigen diese 23% Roll ons zu benutzen.
Dieser leichtfertige Umgang mit diesen wunderbaren Düften erschüttert mich wirklich sehr. Sei es bei Schwangeren, Kindern oder älteren Menschen.
Vielen Dank und alles gute weiterhin.
Jutta Jorzik-Oels
7. Mai 2021Ich DANKE dir sehr! Mich hat von Anfang an die Vermarktungsstrategie abgestoßen. Dann hörte ich von Anwendern, die an ihrem Ausbildungswochenende zur Raindrop Methode erzählt worden war, dass die hier im Lande (Finnland) erhältlichen Äth. Öle von ganz mieser Qualität seien, gepanscht und nicht naturrein – was nachweislich nicht stimmt, ich bin dort ausgebildet worden. (Frantsila). – Daraufhin unterzog ich mich selbst einer Raindrop Anwendung (ich wusste nicht, dass mein Körper so viel aushalten musste..) Mir ging es sehr schlecht nach der Behandlung, mein Stoffwechsel war völlig durcheinander. Ich war den Rest des Tages schachmatt. Es dauerte etwa 2 -3 Tage, bis ich mich erholt hatte. Besonders perfide finde ich, dass, die Anwender, darauf angesprochen, argumentieren: Doch, mit den Ölen und Mischungen besagter Firma ist diese Anwendung gefahrlos möglich, extrem therapeutisch. – Der Grund, warum davor gewarnt wird, ich und meinesgleichen es anders gelernt haben, läge eben daran, dass es sonst nur minderwertige Öle gibt! Seitdem warne ich in jedem einzelnen Webinar, das ich für Kollegen und Interessierte an Naturheilkunde gebe, vor den Anwendungsempfehlungen dieser Firma. Deinen Artikel werde ich speichern und weitergeben.
Herzbewegte Grüsse, Jutta
Daniela Hilpert
29. März 2022Vielen Dank für den interessanten Artikel.
Seit gut 20 Jahren nutze ich „ätherische Öle“ und noch nie wurde ich bzgl. deren Verwendung beraten, weder vom Weihnachtsmarktbuden-Verkäufer, geschweige denn im Einzelhandel. Über Raumbeduftung kam ich entsprechend nie hinaus.
Weder auf Wildkräuterwanderungen oder sonstigen Naturveranstaltungen gab es Infos zu ätherischen Ölen, bis ich auf einen MLM-Vertrieb stieß. Dort erfuhr ich zum ersten Mal, dass ätherische Öle auch innerlich eingenommen werden können. Ich begann, mich umfassend zu informieren. Ist dieses Wissen wirklich 20 Jahre an mir vorbei gegangen?
Das Problem mit der „Weihrauch-Kundin“ zeigt für mich einmal mehr das Hauptproblem: Der Mensch ist völlig von der Natur entkoppelt und weiß wirklich gar nichts mehr – nicht einmal mehr intuitiv.
Deshalb sehe ich gerade hier eine große Chance durch MLM-Vertriebe. Sie haben einfach mehr Reichweite, das Thema in alle Haushalte zu bringen und die Menschen wieder zu öffnen. Etwas, das über den Einzelhandel, im übrigen seit jeher ohne jegliche Beratung, bis heute nicht gelungen ist.
Ich persönlich wünsche allen Menschen die Erfahrung mit ätherischen Ölen, ganz gleich über welchen Vertriebsweg. Bücher gibt es en masse. Eigenverantwortung ist selbstverständlich auch hier gefragt. Ätherische Öle haben mein Leben nachhaltig verändert.
Margareta Ahrer
31. März 2022Hallo Daniela,
Dass sie vor ihrem Kontakt mit MLM-Vertrieblern nichts von der inneren Einnahme von ätherischen Ölen gehört haben, hat auch einen guten Grund: Die Empfehlung, diese hochkonzentrieren Pflanzeninhaltsstoffe innerlich einzunehmen, fällt in den Kompetenzbereich gut ausgebildeter und erfahrener AromatherapeutInnen – und nicht WeihnachtsmarktverkäuferInnen und Verkaufspersonal im Einzelhandel oder MLM-VertrieblerInnen! Seit US-amerikanische MLM-Anbieter den Markt erobern, wird die fragwürdige Praxis der inneren Einnahme durch oft wenig ausgebildete RepräsentatInnen vermehrt propagiert: So sollen z.B. mehrere Tropfen Zitronenöl – in einem Glas Wasser eingenommen – den Körper entgiften, Mikroplastik im Körper auflösen und mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgen. :-( Weil dieses Thema zu komplex ist, als dass ich hier auf diese MYTHEN eingehen könnte, habe ich hier zwei Links zu Artikeln, in denen ich auf diese Themen eingehe:
https://www.aroma1x1.com/aetherische-oele-innerlich-einnehmen/
https://www.aroma1x1.com/aetherisches-zitronenoel-enthaelt-vitamin-c/
Zur von ihnen angesprochenen Weihrauchkundin aus dem Artikel: Diese Kundin folgte vertrauensvoll der Empfehlung einer MLM-Vertriebspartnerin und hatte daraufhin schwere Nebenwirkungen. Das hat nichts mit fehlender Eigenverantwortung der Kundin zu tun, sondern mit dem fehlenden Verantwortungsbewusstsein und der absenten Fachkenntnis der Vertriebspartnerin! Das gleich in Grün beim Beispiel mit dem Oreganoöl, das auf Anraten einer MLM-Vertriebspartnerin einem Kleinkind verabreicht wurde. Das ist alles einfach groß fahrlässig.
Deshalb bekräftige ich hier noch einmal: ÄTHERISCHE ÖLE SIND KEINE TUPPERDOSEN! Und wenn sie im Direktvertrieb vermarktet werden, dann müssen sich die VerkäuferInnen ihrer Grenzen und Kompetenz bewusst sein – und danach handeln.
Dufte Grüße, Margareta
Bianca
17. April 2022Hallo Margareta, ich wurde gerade angesprochen, ob ich nicht an so einem verkaufsbereit teilnehmen möchte und war erstaunt über die Empfehlungen die mir gegeben wurden. Mir wurde gesagt, dass ich damit mein sehr aktives Baby doch beruhigen solle, etc und auch empfohlen beim stillen die Öle einzunehmen ( was schon mein Menschenverstand ausschloss)
Ich danke für diese Seite hier und fühle mich in meiner Gegenargumentation jetzt auch sicherer und werde definitv lieber bei Bedarf wo anders etwas kaufen. Definitv nicht innerlich anwenden( eh kein Fan von) und auch nur vorsichtig als bereits verdünnte Mischung.
Danke, dass sich Menschen wie Sie Zeit nehmen solche Artikel zu verfassen und man sich informieren kann!!
Ps: Seite ist abgespeichert, wird bei Bedarf weitergegeben und ich schau mich hier in Zukunft gerne weiter um :)
Ich freue mich auf deinen Kommentar!