Dürfen ätherische Öle nun „pur“ verwendet werden, oder muss man ätherische Öle verdünnen bevor man sie auf die Haut aufträgt?
Besonders in Internet-Foren und sozialen Netzwerken wie Pinterest und Co. findet man – verpackt in hübsche Bildchen – zuhauf unqualifizierte Ratschläge.
Die gängige Einschätzung – „eh alles Natur“ und „viel hilft viel“ – führt zu bedenklichen bis gefährlichen Anwendungsempfehlungen!
Es gilt bei ätherischen Ölen, wie in der Pflanzenheilkunde, zu der die Aromatherapie gehört:
„Die Dosis macht das Gift“ (Paracelsus)
Und das trifft auf ätherische Öle umso mehr zu, als es sich um hochkonzentrierte Pflanzeninhaltsstoffe handelt, die unbedingt verdünnt werden müssen!
In diesem Artikel erfährst du wie du ätherische Öle richtig verdünnst und sicher anwendest!
1. Warum ätherische Öle verdünnen?
2. Empfohlene Konzentrationen
3. Verdünnungen einfach errechnen
4. Praktische Verdünnungstabelle (Gratis PDF Download)
5. Faktoren für die Wahl von Verdünnungskonzentrationen
6. Womit verdünnen? Was sind Trägeröle?
7. Allergie-Hauttest („Patch Test“) durchführen
8. Unverdünnte ätherische Öle
9. Der „Detox-Mythos“
10. Fazit
1. WARUM ÄTHERISCHE ÖLE VERDÜNNEN?
Ätherische Öle sind hoch konzentrierte Pflanzeninhaltsstoffe, die vor allem durch Destillation aus Pflanzen (Blätter, Blüten, Zweige, Holz etc.) gewonnen werden.
Dabei werden zur Gewinnung von nur ein paar Tropfen ätherischen Öls große Mengen an Pflanzenmaterial benötigt.
So werden für die Herstellung von 1 Gramm (ca. 25 Tropfen) Lavendelöl 120 – 140 g Lavendelblüten und -kraut benötigt; für dieselbe Menge Rosenöl bis zu 5 kg Rosenblüten und für 1 Gramm Melissenöl sogar 7 kg Melissenkraut!
Schauen wir einmal hier bei der Rosenernte in Zypern vorbei:
Ätherische Öle liegen in der Duftpflanze in einer natürlichen Konzentration von etwa 0,1 bis 3% vor, manchmal mehr.
Mit diesen flüchtigen Ölen schützen sich die Pflanzen vor Bakterien-, Pilz- und Virenbefall oder Fraßfeinden, oder sie locken Insekten zur Bestäubung an.
Nach dem Destillationsverfahren sind sie jedoch hoch konzentriert und müssen wieder auf eine mehr oder weniger natürliche („physiologische“) Konzentration zurückverdünnt werden.
Wenn du an einem Zweig Pfefferminze riechst oder an einer duftenden Rose, dann denke dabei an die unglaublich niedrige Konzentration des ätherischen Öls in der Pflanze selbst!
Diese winzigen Mengen sind jedoch ausreichend, um die von der Pflanze vorgesehenen Aufgaben zu erfüllen.
Wenn du beim Herstellen von Verdünnungen also deiner Nase vertraust und deine Produkte nur so zart duften wie die eigentliche Pflanze selbst, dann bist du auf der sicheren Seite!
In einer physiologischen Konzentration sind ätherische Öle im Allgemeinen bestens verträglich.
2. EMPFOHLENE VERDÜNNUNGSKONZENTRATIONEN
Dies sind allgemeine Empfehlungen und gelten nicht für alle Öle gleich, und nicht für alle Personen in allen Situationen!
3. VERDÜNNUNGEN EINFACH ERRECHNEN
Hier zeige ich dir, wie du auch ohne die Verdünnungstabelle leicht die richtige Tropfenanzahl findest.
1 Milliliter ätherisches Öl enthält etwa 20 – 40 Tropfen. Das ist jedoch eine sehr pauschale Angabe, da die Tropfeinsätze nicht genormt sind und die Tropfengröße auch von der Viskosität des jeweiligen ätherischen Öles abhängt. Zitrusöle sind z.B. sehr leicht und dünnflüssig, Patchouliöl ist dagegen schwer und zähflüssig.
Im deutschsprachigen Raum hat es sich eingebürgert, 20 – 25 Tropfen pro Milliliter anzunehmen.
Hier gehe ich von 20 Tropfen pro Milliliter aus.
Für eine 1%ige Verdünnung eines ätherischen Öles in einem Trägeröl bedeutet das:
1 Teil in 100 Teilen oder 1 Teil + 99 Teile
100ml (1%ig): 20 Tropfen (1ml) in 100ml
10ml (1%ig): 2 Tropfen in 10 ml
Höhere Konzentrationen ergeben sich durch einfache Multiplikation:
10ml (2%ig): Doppelte Konzentration => 2 x 2 Tropfen= 4 Tropfen auf 10ml
10ml (3%ig): Dreifache Konzentration => 3 x 2 Tropfen = 6 Tropfen auf 10ml
Oder du benutzt folgenden Trick zur Berechnung einer 1%igen Mischung:
Endvolumen dividiert durch 5 = Tropfenzahl für 1%ige Mischung
100ml (1%ig): 100ml Trägeröl / 5 = 20 Tropfen
25ml (1%ig): 25ml / 5 = 5 Tropfen
Weitere Konzentrationen (%) ergeben sich dann durch Multiplikation:
25ml (2%): 25ml /5 x 2 = 10 Tropfen
Endvolumen dividiert durch 5 = Tropfenzahl für 1%ige Mischung
4. DIE AROMA 1×1 VERDÜNNUNGSTABELLE:
Ätherische Öle verdünnen „leicht gemacht“: Diese Verdünnungstabelle hilft dir, schnell die Tropfenanzahl für deine Mischung zu finden.
Diese Verdünnungstabelle bekommst du als Geschenk für deine Anmeldung zum AROMA 1×1-Newsletter (als PDF zum Herunterladen).
An dieser Stelle vielen Dank an Robert Tisserand, von dem ich, mit dessen Erlaubnis, die Design-Idee für diese Tabelle übernommen habe.
5. FAKTOREN FÜR DIE WAHL DER RICHTIGEN VERDÜNNUNGSKONZENTRATION
Hautbeschaffenheit:
Ist die Haut dick oder dünn? So werden ätherische Öle bei Babys, Säuglingen, Kindern und auch alten Menschen leichter durch die dünnere Haut aufgenommen.
Auch ist die Haut von Frauen meist dünner als bei Männern.
Geschädigte Haut wie etwa bei Neurodermitis und Psoriasis (Schuppenflechte) ist auch durchlässiger und verlangt nach besonders vorsichtiger Dosierung.
Größe der Körperoberfläche:
Ätherische Öle werden nicht nur in die Haut aufgenommen, sondern ein geringer Teil gelangt von dort aus auch in den Blutstrom und somit in den ganzen Körper, wo er seine Wirkung entfaltet.
Es macht für die Gesamtaufnahme der ätherischen Öle in den Körper also einen Unterschied, ob eine Teil- oder eine Ganzkörpermassage durchgeführt wird, ob jemand groß oder klein, Kind oder Erwachsener ist, etc.
Daraus ergibt sich aber auch, dass bei sehr kleinflächigen Anwendungen (Pickel-Gel, Kopfweh-Roll-On, Insektenstiche, Naturparfum) die Produktkonzentration auch etwas höher sein darf (bis ca. 10%) – vorausgesetzt, dass gut verträgliche Öle verwendet werden.
Temperatur:
Die Aufnahme von ätherischen Ölen wird durch Wärme und auch durch Feuchtigkeit gefördert: Heißes Bad, Kompresse, Wärmeflasche, Sauna, etc.
Art des ätherischen Öls:
Die meisten ätherischen Öle werden in den hier empfohlenen Verdünnungen von 1 – 3% von gesunden Erwachsenen im Allgemeinen problemlos vertragen.
Vorsicht ist bei Zitrusölen (besonders Bergamotte und Limette) und Angelikawurzelöl geboten. Diese Öle nicht auf der Haut anwenden, wenn man vor hat, danach ein Sonnenbad zu nehmen! Bei ihrer Anwendung auf der Haut wird diese gegen UV-Licht empfindlicher und man kann bei hoher Dosierung einen ordentlichen Sonnenbrand abkriegen. Man nennt diese Eigenschaft auch „phototoxisch“ oder „photosensibilisierend“.
Einige wenige Öle können in üblichen Verdünnungen von 1 – 3% Hautreizungen verursachen. Diese muss man deshalb besonders sparsam dosieren (≤0,5%) und den Nutzen mit dem Risiko abwägen.
Dazu gehören: Oregano, Thymian Chemotyp Thymol, Zimtrinde, Nelkenknospe, Bergbohnenkraut, u.a.
Verwendet man diese kritischen Öle wie eben z. B. Zimtrindenöl einzeln in Produkten, sollte die Konzentration 0,5% oder weniger betragen.
Jedoch in Kombination mit anderen gut verträglichen Ölen, wie Lavendel, Orange, etc. können solche Öle in höheren Gesamtverdünnungen verwendet werden.
Beispiele:
Möchte man Thymian Ct. Thymol einzeln verwenden, würde eine max. 0,5%ige Verdünnung genügen:
0,5% = 1 Tropfen in 10ml
Würde man ein 2%iges Massageöl mit Lavendel und Thymian Ct. Thymol herstellen, wäre man mit 1 Tropfen Thymian zusammen mit 3 Tropfen der Lavendel auf der sicheren Seite.
2% = 4 Tropfen in 10ml (davon 1 Tropfen Thymian = 0,5%)
Warum verwendet man überhaupt solche Öle?
Zum Beispiel wirken die ätherischen Öle von Thymian Ct. Thymol, Oregano und Zimtrinde ausgezeichnet gegen Bakterien. Dafür verantwortlich sind vor allem darin enthaltene natürliche Phenolverbindungen. Nur hemmen diese nicht nur hervorragend das Wachstum von Bakterien, sondern sie können dabei auch die Haut reizen.
Mit diesem Wissen gilt es hier, eine Balance zwischen Nutzen und Risiko zu finden.
Zeitraum der Anwendung:
Bei chronischen Beschwerden verwendet man niedrige Dosierungen über einen längeren Zeitraum von Wochen bis Monaten. Genauso bei Produkten zur täglichen Körperpflege wie Körperöle und Lotionen.
Dagegen werden bei akuten Beschwerden wie Schmerzen und Entzündungen höhere Dosierungen über einen kürzeren Zeitraum von einigen Tagen verwendet, damit der Organismus nicht überlastet wird und gleichzeitig die Wirksamkeit gewährleistet ist.
Duftsensibilität:
Gerade bei Kindern und alten Menschen sollte auf deren sensiblere Duftwahrnehmung Rücksicht genommen werden. Weniger ist mehr!
Ziel der Anwendung – Wohlfühlmischung, Pflege oder Therapie?
Auch die Zielsetzung der Anwendung bestimmt die Wahl der Konzentration: Niedrige Dosierungen sprechen eher die Psyche an, höhere Konzentrationen wirken besser bei körperlichen Beschwerden.
Therapeutische Mischungen: Mediziner und gut ausgebildete und erfahrene Aromatherapeuten werden in manchen Fällen auch höhere Dosierungen anwenden, da es sich oft nur um einmalige oder sehr kurzfristige Anwendungen handelt. Hier können je nach Lebensalter auch zwischen 10– und 20%ige Mischungen empfohlen werden, zum Beispiel bei einer Mischung gegen Nagelpilz.
Säuglinge und Kleinkinder:
Bei Kleinkindern werden ätherische Öle in niedrigsten Dosierungen (max. 0,5%) verwendet.
Eltern möchte ich raten, sich besonders gut zu informieren, welche Öle für diese zarten Pflänzchen geeignet sind.
Weitere Buchempfehlungen siehe auch unten.
Bei Säuglingen bitte kompetente Fachexperten zu Rate ziehen! Die Haut von Säuglingen ist besonders dünn und sensibel, und es kann leichter zu Reizungen und Überdosierung kommen. Zudem ist der Geruchsinn bei Säuglingen noch sehr empfindlich und die „Duftkommunikation“ zwischen Mutter und Kind sollte so wenig wie möglich gestört werden.
Bei Kindern bis zum 2. Lebensjahr müssen ätherische Öle, die Kampfer, Menthol oder Eukalyptol enthalten, gemieden werden.
Dazu gehören das ätherische Kampferöl, Minzöle und Eukalyptusöle, Cajeputöl und Niauliöl, die auch in Erkältungssalben wie dem beliebten Wick Vaporub enthalten sind.
Diese können bei den Kleinen die Atemwege stark reizen und im schlimmsten (wenn auch seltensten) Fall Kehlkopfkrämpfe bis hin zum Atemstillstand auslösen!
Für Babies geeignete Produkte, wie z.B ein Brust-Balsam, findest du zum Beispiel bei feeling (klick)!
6. WAS SIND TRÄGERÖLE?
In der Aromapflege und Naturkosmetik werden zur Verdünnung von ätherischen Ölen vor allem Pflanzenöle wie Mandelöl, Jojobaöl, Kokosöl, Sonnenblumenöl etc. verwendet.
Diese „fetten“ Pflanzenöle werden aus Nüssen, Samen oder Früchten gepresst.
Was ist den jetzt eigentlich der Unterschied zwischen „fetten“ Ölen und „ätherischen“ Ölen?
Erstens sind nicht alle Öle auch Fette:
Öle ist eine Sammelbezeichnung für Flüssigkeiten, die sich nicht mit Wasser mischen lassen.
Bei Ölen unterscheidet man fette Öle (pflanzliche und tierische Fette), ätherische Öle, mineralische Öle und Silikonöle.
Pflanzliche fette Öle bestehen hauptsächlich aus Triglyceriden. Das ist eine Verbindung aus Glycerin und gesättigen und ungesättigten Fettsäuren.
Je nach Öl und Ölqualität* sind mehr oder weniger hautpflegende „Fettbegleitstoffe“ enthalten: fettlösliche Vitamine, sowie entzündungshemmende, antioxidative und hautregenerierende Inhaltsstoffe.
Im Gegensatz zu Mineralölen (aus Erdöl gewonnen), dringen Pflanzenöle in die oberen Schichten der Haut ein und sind so nachhaltig haupflegend.
Ätherische Öle sind aus vielen (bis zu 500) verschiedenen Komponenten zusammengesetzt – ein wahrer „Naturchemie-Cocktail“ also. Sie enthalten aber keine Fette und sind stark flüchtig (ätherisch).
Andere „Träger“ für ätherische Öle können natürlich auch Lotionen, Cremen, Salben, Shampoos, etc. sein.
Für „Verdünnungen“ in Wasser, wie bei einem Aromabad, braucht man einen Emulgator (wie z. B. Honig, Sahne, Salz), damit sich die ätherischen Öle im Wasser verteilen und nicht oben aufschwimmen.
Eine sehr gute Quelle an Information über Pflanzenöle, und ihr Einsatz in Naturkosmetik, gibt es auf der großartigen Website von Heike Käser: Olionatura.de
7. UNVERTRÄGLICHKEITEN AUSTESTEN („PATCH-TEST“)
Unerwünschte Reaktionen auf Pflanzenpräparate sind so alt wie die Pflanzenmedizin selbst.
Schon Dioscorides, der berühmteste Pharmazeut des Altertums erwähnt solche schon vor 2000 Jahren in seinem Werk De Materia Medica („Über Heilmittel“).
Obwohl ätherische Öle bei richtiger Anwendung und Verdünnung sehr verträglich sind, können sehr empfindliche Personen mit Hautreizungen, allergischen Reaktionen oder Kreuzallergie reagieren.
Eine Irritation ist durch eine plötzlich Rötung und Brennen der Haut charakterisiert, die mit einem ätherischen Öl in Kontakt gekommen ist.
Wenn du also weißt, dass du generell sehr empfindlich auf Substanzen reagierst, unter Allergien leidest, oder viele Medikamente einnimmst, dann mach auf alle Fälle einen Hauttest!
- Teste die doppelte Konzentration des ätherischen Öls, das du verwenden willst, aber maximal 3% auf der feinen Haut der Ellenbeuge.
- Dazu stellst du eine kleine Menge der Verdünnung her:
0,5% –> 1%: 1 Tropfen ÄÖ in 1 TL Trägeröl
1% –> 2%: 2 Tropfen ÄÖ in 1 TL Trägeröl
2% –> 3%: 3 Tropfen…
3% –> 3%: 3 Tropfen
4% –> 3%: 3 Tropfen - Gib ein paar Tropfen dieser Verdünnung auf die Innenseite des Unterarmes oder in die Ellenbeuge. Bedecke die Stelle mit einem Pflaster. (Vorsicht: Pflasterallergie?).
- Entsteht bis 30 Minuten nach dem Auftragen einen Rötung, Schwellung, Jucken oder gar Blasen, darf das Öl bzw. die Mischung nicht angewendet werden.
- Bis zu 48 Stunden lang sollte auf verzögerte Reaktionen geprüft werden.
Probleme dieser Art werden aber vor allem durch qualitativ minderwertige, mit synthetischen Inhaltsstoffen gestreckte Öle und durch enthaltene Pestizide und Insektizide aus konventionellem (nicht Bio-) Anbau hervorgerufen. Oder das Öl könnte durch falsche oder zu lange Lagerung verdorben/oxidiert sein.
Bevor du also auf eine allergische Reaktion schließt, stelle folgende Fragen:
- Habe ich 100% naturreine ätherische Öle in Bio-Qualität verwendet?
- Könnte das Öl abgelaufen oder falsch gelagert (Hitze, Licht) worden sein?
- Könnte ich allergisch auf das Trägeröl sein? (z.B. Mandelöl, Erdnussöl)
- Habe ich entsprechend der obigen Empfehlungen richtig verdünnt?
8. UNVERDÜNNTE ÄTHERISCHE ÖLE:
Pur oder nicht pur – das ist immer wieder die Frage, und sorgt für Verunsicherung unter Anwendern.
Die einen schwören auf schon fast „homöopathische“ Verdünnung, andere verängstigen Konsumenten mit Horrorgeschichten von adversen Reaktionen und wollen die Verwendung von ätherischen Ölen „zu Tode regulieren“, wieder andere predigen schon fast religiös die pure Verwendung von unverdünnten ätherischen Ölen auf der Haut.
Ich denke, ich hab in diesem Artikel meine eigene Position klargemacht:
Ätherische Öle sind hochkonzentrierte Pflanzeninhaltsstoffe und müssen daher auf eine „physiologische Konzentration“ zurückverdünnt werden!
Wie überall bestimmen Ausnahmen die Regel. Und tatsächlich werden ätherische Öle mit ausreichend Wissen und Erfahrung manchmal auch pur verwendet.
- Grundsätzlich ist die Empfehlung der puren Anwendung von ätherischen Ölen Aromatherapeuten mit ärztlicher Ausbildung vorbehalten.
- Nur einzelne sehr hautverträgliche Öle werden tropfenweise und punktuell verwendet: z. B. Lavendel fein, Cistrose, Immortelle.
- Nur einzelne Tropfen bei punktuellen und sehr kleinflächigen Anwendungen, z. B. auf Pickel, Insektenstiche, kleine Wunden, Schnittwunden und Kratzer.
- Ausschließlich 100% naturreine ätherische Öle in bester Bio-Qualität verwenden.
Ich persönlich verwende ausschließlich Bio-Lavendel, Immortelle und Cistrose pur auf meiner Haut – eben bei Insektenstichen, Pickeln oder kleinen Wunden oder Schnitten zur „Erstversorgung“.
Ich hab schon andere Öle aus Interesse pur auf der Haut probiert, z. B. Zitronenöl und mein geliebtes Rosengeranienöl – und darauf mit Hautbrennen reagiert. Und dabei habe ich eine ausgesprochen unempfindliche Haut!
Tatsächlich erfahren manche robuste Naturen auch bei wiederholter unverdünnter Anwendung von ätherischen Ölen, wie selbst Oregano und Co., weder Rötung oder andere Reizerscheinungen.
Trotzdem bleibt das potentielle Risiko einer Sensibilisierung oder sonstigen unerwünschten Wirkung.
Manche Leute sind halt empfindlicher als andere:
Eine Freundin von mir kann sich auf keinen Baumstamm oder ins Gras setzen, ohne daraufhin wochenlang nässende Ausschläge zu haben.
Als wir uns mal ein Hotelzimmer teilten, gab es Protest, nachdem ich mich mit meiner selbstgemachten Aroma-Körperlotion (brav 1,5 %ig) eingeschmiert hab (und die meiner Meinung nach himmlisch duftete). Da das Malheur dann schon passiert war, wurde eben bei offenem Fenster geschlafen.
Irgendwann hab ich derselben Freundin einmal selbstgemachte Badebomben geschenkt – die liegen jetzt auf ihrem Klo: zur Luftverbesserung und weil sie ja so hübsch aussehen. ;-)
Ich würde ihr nie mehr raten, ätherische Öle zu verwenden. Und schon gar nicht pur!
Und deshalb:
Verdünnen, verdünnen, verdünnen!
9. Der „Detox-Mythos“:
In den letzten Jahren macht eine neue Anwendungsmethode mit „besonders puren und reinen“ Ölen die Runde: Die „Raindrop-Technique“.
Dabei werden ätherische Öle pur auf den Rücken, entlang der Wirbelsäule und auf die Fußsohlen getropft und dann mit den Fingern fächerartig verstrichen.
Dabei ist man bei dieser Methode nicht zimperlich mit der Auswahl der ätherischen Öle: unter anderen werden hier Oregano, Thymian und Wintergrün pur verwendet.
Und nur zu Recht werden einige dieser Öle bei der „Raindrop-Technique“ als „heisse Öle“ bezeichnet. Wie oben beschrieben, sollten ja gerade diese Öle besonders hoch (max. 0,5%) verdünnt werden, um Hautreizungen zu vermeiden.
Das Auftreten von Hautbrennen wird hier gelassen als reinigende Heil- oder „Detox“- Reaktion interpretiert bzw. verkauft.
Wohl wird empfohlen, im Fall von Hautreaktionen im Nachhinein ein fettes Pflanzenöl aufzutragen, um das Brennen zu mildern. Aber da kann der Schaden schon entstanden sein!
Ich spare mir hier jeden weiteren Kommentar, denn ich hoffe, dass ich in diesem Artikel ausreichend dargelegt habe, wie wichtig die korrekte Verdünnung für eine sichere Anwendung dieser hochwirksamen Pflanzenkonzentrate ist.
An dieser Stelle schließe ich mich dem Appell der Österreichische Gesellschaft für wissenschaftliche Aromatherapie (ÖGWA) an:
„Wir appellieren an das Verantwortungsbewusstsein der Anwender. Die Erfahrung hat gezeigt, dass beim Auftreten von Pannen auf Grund von falscher (z. B. Überdosierung) bzw. Fehlanwendung die Schuld als erstes den ätherischen Ölen zugeschrieben wird. …“
Aus einer Stellungnahme der ÖGWA zur Raindrop-Technique
Und tatsächlich gibt es, u. a. auf Grund solcher Fehlanwendungen, von der EU Bestrebungen, ätherische Öle “zu Tode zu regulieren“, was 2004 fast zu einem Verbot von Teebaumöl geführt hätte.
Falls du ein Anhänger der Raindrop-Technik bist, dann freue ich mich, dass du bis hierher gelesen hast und nicht empört weggeklickt hast!
Wenn dir gesagt wurde, dass die Öle, die bei dieser Methode propagiert werden, ja von besonders reiner therapeutischer Qualität sind und deshalb unverdünnt verwendet werden können – dann lass dir bitte sagen:
Ja, diese Öle sind tatsächlich von guter Qualität – sie sind (meiner Meinung nach) aber um nichts besser als Qualitäts-Öle von seriösen Anbietern im deutschsprachigen Raum.
Behauptungen von der angeblich überlegene Qualität ist (meiner Ansicht nach) vor allem eine äußert clevere Verkaufs- und Marketingstrategie solcher Anbieter, die deren völlig überzogenen Preise zu rechtfertigen versucht!
Bitte lies zum Thema „Raindrop-Technique“ auch die Stellungnahmen der Österr. Gesellschaft für wissenschaftliche Aromatherapie und der Österreichischen Apothekerkammer.
Weiters empfehle ich einen Gastbeitrag über die „Detox-Theory“ von Kristina Bauer auf Robert Tisserand’s Blog (in englischer Sprache).
10. FAZIT:
Bei ätherischen Ölen handelt es sich um hochkonzentrierte Pflanzeninhaltsstoffe, die für eine sichere Anwendung auf physiologische Konzentrationen zurückverdünnt werden müssen. Auch in sehr geringen Mengen sind sie hochwirksam. Grundsätzlich gilt: „weniger ist mehr“.
„Schwache Reize fachen die Lebenstätigkeit an, mittlere Reize fördern sie, starke Reize heben sie auf bzw. führen zum Zelltod.“
In deinem Lavendelfläschen findet sich nicht die „e(so)therische“ Pflanzenfee, sondern ein wunderbarer „Naturchemie“-Cocktail, mit dem es verantwortungsvoll umzugehen gilt.
Bitte beachte also:
- Verantwortungsvoll verdünnen (max. 3%)
- Nur 100% naturreine ätherische Öle verwenden.
Besonders auf der Haut nur in Bio-Qualität! - Richtig lagern und Verfallsdatum beachten!
- Schwangere sollten „auf ihre Nase hören“ und ätherische Öle nur in niedrigsten Verdünnungen verwenden (und einen Arzt und/oder die Hebamme fragen).
- Bei bekannt empfindlicher Haut einen Allergie-Patch-Test durchführen.
- Ein gutes Fachbuch über Aromatherapie/-pflege ist eine ausgezeichnete Investition in deine Gesundheit und dein Wohlbefinden.
- Und last but not least: Mach dich nicht verrückt und benutz deinen gesunden Hausverstand! Deine Mischung soll angenehm zart nach der Ausgangspflanze duften und nicht mehr. Und ein starkes Brennen ist ein Warnsignal und keine Heilreaktion!
BUCHEMPFEHLUNGEN/ZUM WEITERLESEN
Aromatherapie, Eliane Zimmermann:
In diesem Standardwerk der Aromatherapie erklärt die renommierte Expertin Eliane Zimmermann kompetent und für Laien leicht verständlich die praktische Anwendung der ätherischen Öle in den verschiedensten Krankheitssituationen im Familienalltag: alltägliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Hautprobleme, Infekte, Frauenleiden und vieles mehr.
Top Empfehlung für Einsteiger!
Praxis Aromatherapie, Monika Werner & Ruth von Braunschweig:
Meiner Meinung nach eines der besten Bücher für Einsteiger, die auch schon etwas mehr wissen wollen.
Tolle Grafiken zur Darstellung der Zusammensetzung und Wirkung von ätherische Ölen.
Auch Lernkarten zum Buch sind erhältlich.
Top Empfehlung für Fortgeschrittene!
Ätherische Öle für Kinder, Sabrina Herber & Eliane Zimmermann
In diesem Buch finden Eltern (und Großeltern) unzählige Rezepte und Tipps wie ätherische Öle für Babys, Kleinkinder, Schulkinder und Teenager richtig und sicher einsetzt werden.
Mit vielen Extras vom praktischen Dosierkärtchen bis zur Reiseapotheke.
Top Empfehlung für Eltern!
Essential Oil Safety, Robert Tisserand & Rodney Young
Ein Muss für alle Profis im Bereich Aromatherapie und Aromapflege von Robert Tisserand, einem der Pioniere der Aromatherapie!
„Essential Oil Safety“ ist das einzige umfassende Buch über die Sicherheit im Umgang mit ätherischen Ölen und über ätherische Öle/Medikamenten-Wechselwirkung. Es enthält 400 genaue Öl-Profile und fast 4000 Referenzen.
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22 Kommentare
Manuel Podszus
1. Juni 2017Guten Tag,
welche Verdünnung ist für orale Einnahme von ätherischen Ölen vorzusehen?
Im konkreten Fall möchte ich meinem Hund Oreganoöl als natürliches Antibiotikum verabreichen. Momentan ist angedacht einen Tropfen auf 3 ml – ist das zu konzentriert?
Besten Dank für die Antwort.
Viele Grüße
Manuel Podszus
Margareta Ahrer
2. Juni 2017Hallo,
mit oraler Einnahme habe ich wenig Erfahrung und auch nicht mit Hunden und möchte mich deshalb nicht dazu äußern. Ich hoffe, sie finden jemand der in diesem Bereich kompetent ist. Alles Gute für sie und ihren haarigen Freund! Lg, Margareta
Monika Haueisen
3. Juli 2017Liebes Aroma-Team,
ich würde gerne Ihre Verdünnungstabelle und Ihre Basisrezepte haben, leider erhielt ich nur den Link für die Anmeldung zur Registrierung. Bitte die beiden Dinge mir zukommen lassen.
besten Dank und liebe Grüße
Monika Haueisen
Margareta Ahrer
6. Juli 2017Liebe Monika,
du musst nur den Link in der E-Mail anklicken um deine Registrierung zu bestätigen, dann bekommst du den Download-Link!
Dufte Grüße
Margareta
Nicole Günther
26. März 2018Liebes Aroma Team,hätte Sie mir ein Rezept für
-Bein und Venenöl
-Linderungsöl
-Atmungsöl
-Anti Dekubitusöl
Ich arbeite in einem Altenheim und wir wollen dies gerne selbst herstellen (hatten diese Produkte schon früher in Benutzung,können es aber nirgends mehr kaufen (
Danke für ihre Mühe
Margareta Ahrer
26. März 2018Liebe Nicole,
danke für deine Frage! Bei EVELYN DEUTSCH >>> https://www.aromapflege.com wirst du sicherlich fündig. Dort gibt es alles zur Aromapflege! Es gibt außerdem einige sehr gute Bücher zum Thema Aromapflege >>> https://www.aroma1x1.com/buecher/, falls ihr selbermischen wollt.
Viel Freude und Erfolg bei deiner so wertvollen Arbeit in der Altenpflege! Lg, Margareta
Helga
18. Dezember 2018ich habe eine Frage: womit kann ich zB Patchouli, das schon alt aber noch gut richt, verdünnen damit ich es aus dem Flascherl bekomme? Ich möchte ganz wenig in mein Deo mischen?
Vielen im voraus
Helga
Margareta Ahrer
18. Dezember 2018Hallo Helga, Patchouliöl hält lange, und wenn es noch gut riecht, dann kannst du versuchen, ein paar Tropfen Weingeist (Ethanol) in das Fläschchen zu geben um das Öl herauszulösen. Also ein paar Tropfen Weingeist ins Fläschchen, schwenken, stehen lassen und sehen, ob du das Öl wieder verflüssigen kannst!
Viel Glück dabei!
LG, Margareta
Michaela Gaßner
19. Juli 2019Ich danke dir für diesen tollen Artikel!! Besonders deine Worte zur Raindrop-Massage sind so wahr! Ich bin selber vor ca 7-8 Jahren in den „Genuss“ einer solchen Behandlung gekommen und wäre danach fast in den Straßengraben gefahren, weil mir richtig schwindelig geworden ist! Damals habe ich noch nicht gewusst, dass hier äth. Oregano-Öl bzw Wintergrün pur aufgetropft werden! Zum Glück habe ich diese Massage überlebt ?
Nathalie
25. Mai 2024Ja danke der Hinweis bezüglich der Raindrop Technik ist echt sehr Hilfreich
Hatte einmal einen Gutschein für eine Fußanalyse mit anschließend pur Aromaöle dazu geschenkt bekommen – habe ihn nicht eingelöst – hat mir mein Bauchgefühl gesagt.
Danke für diese wunderbare Website
Lg Nathalie
Gudrun Hesterberg
6. August 2019Liebe Frau Ahrer,
eine wunderschöne und sehr informative Website.
Ohne Schnickschnack und esoterischem Gelaber.
Danke dafür!!!
Liebe Grüße aus dem Rheinland (nahe Köln)
Denise von MOY Naturkosmetik
10. Juni 2020Hey liebe Margareta, das ist super übersichtlich!! Danke für den informativen Beitrag! Auch wenn ich mich durch mein Business ja schon gut auskenne, aber man lernt ja nie aus!💗
Nicole
30. Oktober 2020Hallo zusammen
Toller Artikel, herzlichen Dank dafür…
Ich möchte ein Maskenspray herstellen, da ich unter der maske richtige Schweissausbrüche bekomme und das gefühl habe es schnürrt mir die Luft im Hals zusammen, dies nur bei der arbeit,da diese halt körperlich anstrengend ist. Ausserdem mag ich es überhaupt nicht meinen eigenen Atem einzuatmen. Daher dachte ich, dass mir ein Spray auf der Innenseite der Maske helfen könnte, welches die Haut erfrischt,quasi mit kühleffekt und angenehm duftet.
Zu meiner Frage: Was sollte ich da als Grundlage nehmen? Besser 0,9%ige Salzlösung oder besser ei Öl wie Mandelöl/Jojobaöl etc.?
Ätherische Öle werde ich die Mischung von JHP Rödler nehmen. Laut Hersteller kann man dies ja auch punktuell direkt auf der Haut einreiben, inhalieren und auch innerlich anwenden, jedoch ist es pur für ein maskenspray natürlich viel zu stark.
Besten Dank im Voraus
Liebe Grüsse Nicole
Margareta Ahrer
31. Oktober 2020Liebe Nicole, danke für deine Frage. Maskensprays können tatsächlich helfen, das Atmen unter der Maske zu erleichtern und das Tragen etwas angenehmer zu machen. Wenn du das Japanische Minzöl (Mentha arvensis) angenehm findest, dann kannst du das gerne verwenden. Als Grundlage bieten sich z. B. Wodka oder Korn an, weil beide geruchsneutral sind, sich die ÄÖ im Alkoholanteil lösen und sich der Alkohol schnell verflüchtigt.
Am besten verdünnst du das ätherische Öl ca. 0,5 – 1%ig im Wodka (1% = ca. 2 Tropfen auf 10 ml) und verwendest diese Mischung in deinem Sprühfläschchen. Diese Sprays musst du vor Gebrauch immer gut schütteln, weil sich die ÄÖ nur teilweise im Wodka lösen – nämlich im 40% igen Alkoholanteil, der Rest schwimmt oben auf. Wichtig ist auch, dass du die Maske kurz trocknen lässt. Vielleicht möchtest du auch noch andere Naturdüfte in Betracht ziehen: Z.B. Zitrusdüfte, wie Zitrone, Orange, etc. Auch Eukalyptus und eukalyptusartige-Düfte (Cajeput, Ravintasara) wären gut geeignet. Es gibt mittlerweile auch fertige Maskensprays zu kaufen. Wenn ich gerade nicht selber mische, verwende ich gerne den Maskenspray „Smile“ von feeling: https://shop.feeling.at/products/maskenspray-smile#281
Ich hoffe, das hilft dir erst mal weiter. Liebe Grüße! Margareta
Anja
4. Januar 2022Hallo liebes Team,
habe für meine extreme Augentrockenheit den Tipp mit Veilchenöl bekommen. 1 Tropfen zur Nacht auf jedes Augenlid. Habe bei der 1. Anwendung sofort ein brennen bekommen. Möchte jetzt das Veilchenöl verdünnen, welches Trägeröl schlagen Sie vor?
Vielen Dank schon einmal für Ihren Tipp
Mit freundlichen Grüßen
Anja Zurmahr
Margareta Ahrer
5. Januar 2022Liebe Anja, ich weiß nicht, wo dieser „Tipp“ für Veilchenöl bei trockenen Augen herkommt, aber ich rate dringend davon ab. Ätherische Öle oder andere konzentrierte Extrakte haben in der Nähe der Augen nichts verloren. Auch fette Öle reizen die Augen noch weiter. Bei trockenen und gereizten Augen werden in der Aromatherapie gerne mit Rosenhydrolat (ohne Alkoholkonservierung) getränkten Wattepads empfohlen, die auf die geschlossenen Augen aufgelegt werden. Am besten klärst du die Augentrockenheit aber mit einem Arzt ab, um sicherzugehen, dass keine Infektion oder andere Ursachen der Grund dafür sind. Alles Gute und Liebe Grüße! Margareta
Matthias
11. Juli 2022Warum sollte man den wunder(!)baren „Naturchemiecocktail“ nicht Lavendelfee nennen?
Dasselbe von verschiedenen Winkeln betrachtet, und nein, kein Winkel ist besser per se.
Margareta Ahrer
11. Juli 2022Hallo Matthias, gerne können wir den „Naturchemiecocktail“ auch Lavendelfee nennen. Leider ist die Ansicht, dass ätherische Öle nie und niemals Nebenwirkungen haben können (weil ja alles Natur und so…) schon viel zu verbreitet. Deshalb will ich auch mal darauf aufmerksam machen, dass auch Naturstoffe mit Respekt zu behandeln sind. Denn: die Dosis macht das Gift. Liebe Grüße! Margareta
Micha
3. August 2023hallo Margaretha,
ich habe 10 ml Eukalyptusöl auf 500 ml Mandelöl zum Ölziehen gegeben & es schmeckt unheimlich scharf – schade ich damit den Schleimhäuten?
10 ml Blutorangenöl hingegen schmeckt man kaum …?! :(
LG
Margareta Ahrer
4. August 2023Hallo Micha, 10 ml Eukalyptusöl auf 500 ml Mandelöl wären 2 %. Eukalyptusöl in an und für sich gut verträglich, für die Anwendung an den Schleimhäuten ist diese Konzentration meiner Einschätzung nach zu hoch. Wichtig ist aber auch das individuelle Empfinden. Am besten verdünnst du dochmals mit einem fetten Öl auf höchstens 0,5 %. Olivenöl wäre zum Ölziehen eine gute und etwas günstigere Alternative zu Mandelöl. Ich würde erst einmal 50 ml von deiner 2% igen Mischung mit 150 ml fettem Öl (Mandelöl oder Olivenöl, oä.) verdünnen (→ entspricht dann 0,5 %) und schauen, wie ob dir diese Konzentration besser zusagt. Den Rest könntest du auch als Massageöl (zB. bei Muskelkater) verwenden, dazu würden 2 % ok sein. Liebe Grüße! Margareta
Sabine Eissing
13. Februar 2024Liebes Aroma Team,
aus Korsika habe ich mir sehr hochwertiges Immortelle ätherisches Öl mitgebracht und möchte es nun mit Jojobaöl zu einer Gesichtspflege mischen. Darf die Konzentration bei diesem Öl etwas höher sein als 1%?
Ich freue mich über Antwort.
Liebe Grüße, Sabine
Margareta Ahrer
26. Februar 2024Liebe Sabine,
Im Grund ist Immortellenöl im allgemeinen gut verträglich und für kurzfristige und kleinflächige Anwendungen könnte man Immortellenöl auch etwas höher als 1%ig dosieren. Für eine tägliche/regelmäßige Anwendung für die sensible Gesichtshaut, würde ich allerdings empfehlen, bei niedrigen Konzentrationen von 0,5 bis 1 % zu bleiben. Es wird der gewünschten Wirkung keinen Abbruch tun. Als Ergänzung kann ich auch das entsprechende Hydrolat sehr empfehlen.
Jetzt würde mich doch interessieren, von welchem wunderbaren Hersteller dieser korsische Schatz stammt? Dufte Grüße, Margareta
P.S. Ich bitte um Verzeihung für die sehr späte Rückmeldung.
Ich freue mich auf deinen Kommentar!