Einen Wind- und Wetterbalsam kannst du dir mit meiner Schritt-für-Schritt-Anleitung ganz leicht selbermachen.
Du brauchst dazu pflegende Pflanzenöle, Bienenwachs, Wollwachs und optional ein paar Tropfen ätherische Öle für einen schönen Duft.
Mein Wind- und Wetterbalsam mit Ringelblume und Sanddorn schützt die empfindliche Gesichtshaut bei Kälte und rauer Witterung.
Wusstest du, dass Feuchtigkeitscremen mit einem hohen Wasseranteil Erfrierungen begünstigen können? Das gilt besonders, wenn du direkt nach dem Eincremen in die Kälte gehst. Mehr darüber hier.
Deshalb braucht die empfindliche Gesichtshaut bei sehr tiefen Temperaturen und Wind (der verstärkt den Kälteeffekt) eine Pflege, die nur wenig oder kein Wasser enthält, dabei aber gleichzeitig die hauteigene Feuchtigkeit bewahrt.
Dieser Wind- und Wetterbalsam mit pflegender Ringelblume und vitaminreichem Sanddorn ist natürlich auch bestens für Kinder geeignet. ❤
Bevor ich aber zum Rezept + Anleitung komme, möchte ich dich mit den einzelnen Zutaten für den Wind- und Wetterbalsam vertraut machen:
Wind- und Wetterbalsam selbermachen
KLEINE ROHSTOFFKUNDE
Fette Öle:
Jojobaöl: Jojoba-”Öl” ist eigentlich ein flüssiges Pflanzenwachs, das aus den Samen des Jojobastrauches (Simmondsia chinensis) gepresst wird ( –> Wikipedia). Es ist dem hauteigenen Talg sehr ähnlich und deshalb die perfekte Pflege für empfindliche Haut. Es hat außerdem eine sehr leichte Textur und fettet nicht. Alternativ kannst du z. B. auch Mandel- oder Aprikosenkernöl verwenden.
Ringelblumenöl: Die heilsame Wirkung der Ringelblume (Calendula officinalis) ist legendär. Zur Herstellung von Ringelblumenöl (Ringelblumenmazerat) werden die Wirkstoffe durch das Einlegen der Blüten in Olivenöl ausgezogen (mazeriert). So ein Ringelblumenmazerat kannst du ganz leicht auch selbermachen.
Sanddornfruchtfleischöl: Dieses besondere Öl wird aus den orangen Früchten des Sanddornstrauches gewonnen. Es ist besonders reich an Nährstoffen und Vitaminen. Außerdem gibt es der Haut eine leichte Tönung. Es genügen schon wenige Tropfen! Alternativ könntest du auch Wildrosenöl (=Hagebuttenkernöl) verwenden.
Achte beim Kauf von fetten Pflanzenölen auf Kaltpressung und idealerweise auch auf Bio-Qualität. Hochwertige Öle bekommst du im Naturkostladen, in der Apotheke oder im Onlinehandel.
Bienenwachs:
Bienenwachs (Cera flava) ist ein von Honigbienen abgesondertes Wachs, das von ihnen zum Bau der Bienenwaben genutzt wird (–> Wikipedia).
Es überzieht die Haut mit einem schützenden Film und sorgt außerdem für die feste Konsistenz des Balsams. Erhältlich beim lokalen Imker, in der Apotheke oder im Onlinehandel.
Wollwachs:
Wollwachs (Lanolin anhydrid) ist das Sekret aus den Talgdrüsen von Schafen, das bei der Wäsche von Schafwolle gewonnen wird (–> Wikipedia). Wollwachs kann Wasser speichern und hilft im Balsam, die Feuchtigkeit der Haut zu bewahren. Achte beim Kauf auf pestizidfreie Qualität! Erhältlich in der Apotheke oder im Onlinehandel.
Ätherische Öle:
Ätherische Öle sind duftende Pflanzenessenzen, die aus aromatischen Pflanzen (Blüten, Blätter, Holz oder Wurzeln) vor allem durch Wasserdampfdestillation gewonnen werden. Sie geben deinem selbstgemachten Wind- und Wetterbalsam nicht nur einen schönen Duft; sie wirken – je nach Öl – auch hautpflegend, regenerierend, entzündungshemmend und antibakteriell. Ätherische Öle sind hochkonzentriert, und es genügen wenige Tropfen. Erhältlich in Naturkostladen, Apotheke oder im Onlinehandel. Wie du beim Kauf beste Qualität erkennst, erkläre ich dir hier.
WIND- UND WETTERBALSAM
mit Ringelblume & Sanddorn (50 g)
Grundrezept:
40 g fette Öle + 4 g Lanolin + 4 g Bienenwachs
Das brauchst du:
- 30 g Jojobaöl (oder Mandelöl)
- 10 g Ringelblumenmazerat (oder Olivenöl)
- 4 g Wollwachs (Lanolin anhydrid)
- 4 -5 g Bienenwachs-Pastillen
- 10 Tropfen Sanddornfruchtfleischöl (optional)
- 5 – 8 Tropfen ätherische Öle:
- 3 Tropfen Orange süß
- 3 Tropfen Benzoe Siam
oder
-
- 2 Tropfen Lavendel fein
- 4 Tropfen Orange süß
oder
-
- 2 Tropfen (Rosen-)Geranie
- 2 Tropfen Rosmarin (Ct. Cineol)
- 1 Tropfen Patchouli
- 1 Tropfen Weihrauch
oder
Ätherische Öle bei sehr empfindlicher Haut einfach weglassen oder altersentsprechend reduzieren (Kinder) bzw. auch weggelassen (Babies).
- Sonstiges: 50 ml-Tiegel, Becherglas, digitale Waage, Weingeist zum Desinfizieren, Wasserbad (Topf + Becherglas).
So geht’s:
- Alle Utensilien und Behälter mit Weingeist desinfizieren (ich fülle den Weingeist immer in ein Sprühfläschchen).
- Alle Zutaten abwiegen.
- Das Bienenwachs und Lanolin im Jojobaöl und Ringelblumenöl aufschmelzen (im Wasserbad bei ca. 60° C).
- Vom Herd nehmen.
- Das Sanddornfruchfleischöl dazugeben.
- Die ätherischen Öle einrühren.
- In saubere Tiegelchen abfüllen.
- Mit offenem Deckel auskühlen und fest werden lassen.
- Fertig!
Eine Konservierung ist bei diesem Balsam nicht nötig, weil er keinen Wasseranteil enthält. Achte einfach darauf, sauber zu arbeiten und alle deine Utensilien und Gefäße zu desinfizieren.
Haltbarkeit: ca. 1 Jahr. Grundsätzlich richtet sich die Haltbarkeit bei wasserfreien Salben/Balsamen nach dem kürzesten Ablaufdatum der verwendeten Inhaltsstoffe.
Tipp:
Dieser Wind- und Wetterbalsam pflegt auch trockene Lippen, Hände und roten Schnupfennasen. :-)
Und hier noch einmal Schritt-für-Schritt:
Also, nichts wie ran an die Töpfe und dann – gut geschützt – raus aus der Stube und hinein ins Outdoor-Vergnügen!
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1 Kommentar
Zwerenz Ingrid
10. Januar 2021Ich liebe es selbst Düfte usw. selberzumachen. Ist eine sinnvolle Aufgabe für mich
Danke
Ich freue mich auf deinen Kommentar!