ANLEITUNG: „RAINDROP UND AROMATOUCH LIGHT“

Raindrop und Aromatouch light

Berührung ist wohltuend und wichtig – in Kombination mit duftenden naturreinen ätherischen Ölen eine himmlische Kombination!

Wusstest du, dass Babies ohne liebevolle Zuwendung und Berührung nicht überleben können?

Ich selbst liebe ja duftende Massagen, ob als Selbstmassage oder durch eine/n erfahrene/n Masseur/in. Auch in Form von Reiki und kraniosakraler Energiearbeit genieße ich solche Zuwendungen; die entspannen und stärken mich.

In den letzten Jahren werden einige Techniken, die sanfte Berührung mit ätherischen Ölen kombinieren, immer beliebter.

Ist das nicht eine wunderbare Sache, eine Technik zu beherrschen, mit der du lieben Menschen etwas Gutes tun kannst und dir womöglich noch ein kleines Zusatzeinkommen schaffen kannst?

Raindrop Aromatouch light Anleitung

Immer beliebter werden zum Beispiel die Raindrop-Technique® mit Young Living®- Ölen oder auch die AromaTouch®-Methode mit doTERRA®-Ölen.

Beide Techniken werden von zwei der größten US-amerikanischen Anbieter von naturreinen ätherischen Ölen (und anderer Wellnessprodukte), die ihre Produkte im Direktvertrieb anbieten (Multilevelmarketing / MLM), propagiert.

So, wie die oben genannten Techniken allerdings meist gelehrt und angewandt werden, kann ich diese persönlich, als diplomierte Aromapraktikerin und als ausgebildete medizinische Masseurin, aber – in den derzeit propagierten Formen – nicht weiterempfehlen.

Warum das so ist, erkläre ich dir gleich, und dabei möchte ich leichte Anpassungen zu diesen Anwendungen vorschlagen und auch andere sanfte Alternativen aufzeigen.

 

WARUM ICH DIE RAINDROP-TECHNIQUE® UND DIE AROMATOUCH-METHODE® PERSÖNLICH NICHT IN DER DERZEIT OFT PROPAGIERTEN FORM DURCHFÜHREN WÜRDE

Bei beiden Methoden werden ätherische Öle in relativ großen Mengen unverdünnt entlang der Wirbelsäule oder auf die Fußsohlen aufgetropft und mit sanften Bewegungen verstrichen/verfächert.

Diese Methoden sollen das allgemeine Wohlbefinden steigern, Stress reduzieren und das Immunsystem stärken.

Bei der AromaTouch®-Methode werden insgesamt 24 – 40 Tropfen (ca. 1 – 2 ml) acht verschiedene ätherische Öle bzw. Ölmischungen entlang der Wirbelsäule und auf die Fußsohlen aufgebracht.

In den Anleitungen, die ich mir angesehen habe, werden die Öle unverdünnt (!) auf die Haut aufgetragen.

Einige AnwenderInnen haben mir allerdings versichert, dass sie (entgegen der offiziellen Firmenanleitung) vor dem Aufbringen der ätherischen Öle (immerhin) etwas fraktioniertes Kokosöl auftragen.

Aber selbst wenn das von einigen so gehandhabt wird: Als ausgebildete medizinische Masseurin weiß ich wohl, dass für eine Rücken/Fußbehandlung allerhöchstens 5 ml Trägeröl benötigt werden. Und 24 – 40 Tropfen auf nur 5 ml Trägeröl würden eine Konzentration von 20 – 35 % bedeuten! Nun – ein Zehntel davon (2 – 3%ige Verdünnung) würde nach gängiger Lehrmeinung reichen!

Und bei der Raindrop-Technique®, die von einem anderen Öle-Anbieter propagiert wird, werden insgesamt sogar 54 – 81 Tropfen (ca. 2 – 3,5 ml) verschiedener ätherischer Öle und Öl-Mischungen (doppelt so viele Tropfen wie bei der AromaTouch®-Methode!) auf Wirbelsäule und Füße – ohne voriges Auftragen eines fetten Öls und damit unverdünnt (!) –  aufgebracht.

In Anleitungen wird im Fall von Rötungen, Brennen oder Unwohlsein empfohlen, am Ende ein neutrales Massageöl aufzutragen, um das Brennen zu mildern.

So eine Reaktion wird oft auch als “Detox-” oder “Entgiftungs-Reaktion” erklärt, und auf diese fragwürdige Reaktion wird in manchen Fällen sogar bereits vor der Behandlung hingewiesen. Wenn sie auftritt, wird manchmal sogar gratuliert, denn der Körper der behandelten Person reagiere perfekt und habe nun “Gifte” abgegeben.

Also ehrlich – wenn etwas brennt oder mir schlecht wird, dann will mir mein Körper wohl eher sagen: Hör sofort auf damit! Mehr zu diesem “Detox-Mythoshier (klick).

So eine “Behandlung” mögen einige robuste Menschen vielleicht ohne Nebenwirkungen vertragen. Es kann schon sein, dass das zwanzigmal gut geht. Doch dann kann es auch mal schiefgehen!

Immer wieder wenden sich Menschen, die so eine Anwendung “genossen” haben, an mich und meine KollegInnen um Hilfe, weil sie z. B. mit schlimmen Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit reagiert haben.

Ich möchte darauf hinweisen, dass gerade Zimtrindenöl und auch Gewürznelkenknospenöl potenziell stark allergisierend (allergische Reaktionen auslösend) wirken können!

Einmal “sensibilisiert”, können diese Öle in der Regel ein Leben lang nicht mehr angewendet werden!

So empfehlen Robert Tisserand und Rodney Young (Autoren des Standardwerkes Essential Oil Safety) für Zimtrindenöl eine Verdünnungs-Höchstgrenze von 0,1 %* und für Gewürznelkenknospenöl eine Höchstgrenze von 0,5 %*! *gesunde Erwachsene (nicht schwanger)

Diese beiden Öle sind (zusammen mit anderen Ölen) in der Mischung OnGuard® von DoTERRA® enthalten, und diese kommt in der AromaTouch®-Methode zur Anwendung.

Auszug aus den Empfehlungen im Buch Essential Oil Safety, Tisserand & Young, 2nd Edition:

Zimtrindenöl – Safety summary (S 248)

Hazards: Drug interaction; may inhibit blood clotting; embryotoxicity; skin sensitization (high risk); mucous membrane irritation (low risk).
Contraindications (all routes): Pregnancy, breastfeeding.
Maximum dermal use level: 0,07 %

Gewürznelkenknospenöl – Safety summary (S 255)

Hazards: Drug interaction; may contain methyleugenol; may inhibit blood clotting; embryotoxicity; skin sensitization (moderate risk); mucous membrane irritation (moderate risk).
Cautions (dermal): Hypersensitive, diseased or damaged skin, children under 2 years of age.
Maximum dermal use level: 0,5 %

Auch die potenziell hautreizenden ätherischen Öle, wie Oregano (Origanum vulgare) und Roter Thymian (Thymus vulgaris CT Thymol), sollten laut Tisserand & Young nicht in einer Konzentration von über 1,1 %* bzw. 1,3 %* angewendet werden. Ebenso sollte Wintergrün (Gaultheria procumbens) – wegen seines hohen Methylsalycylat-Gehaltes – nur maximal 2,4%ig* angewendet werden. *gesunde Erwachsene (nicht schwanger)

Diese drei Öle (Oregano, Thymian, Wintergrün) finden bei der Raindrop-Technique® von Young Living® Anwendung.

Auszug aus den Empfehlungen im Buch Essential Oil Safety, Tisserand & Young, 2nd Edition:

Oreganoöl – Safety summary (S 376)

Hazards: Drug interaction; inhibits blood clotting; embryotoxicity; skin irritation (low risk); mucous membrane irritation (moderate risk).
Contraindications (all routes): Pregnancy, breastfeeding.
Cautions (dermal): Hypersensitive, diseased or damaged skin, children under two years of age.
Maximum dermal use level: 1,1 %

Thymianöl CT Thymol/Carvacrol – Safety summary (S 453)

Hazards: Drug interaction; may inhibit blood clotting; skin irritation (low risk; mucous membrane irritation (moderate risk).
Maximum dermal use level: 1,3 %

Wintergrünöl – Safety summary (S 469)

Hazards: Drug interactioon; inhibits blood clotting; toxicity; high doses are teratogenic.
Contraindications (all routes): Anticoagulant medication, major surgery, hemophilia, other bleeding disorders. Pregnancy, breastfeeding, children. People with salicylate sensitivity (often applies in ADD/ADHD).
Maximum dermal use Level: 2,4 %

Vorsicht also mit Methoden, bei denen ätherische Öle teilweise völlig unverdünnt zur Anwendung kommen, und bei denen zudem auch noch teilweise stark hautreizende bzw. allergisierende Öle in unzureichender Verdünnung eingesetzt werden!

Ich denke, wir alle wollen nicht, dass a) jemand zu Schaden kommt oder b) ätherische Öle in Verruf kommen, wenn Meldungen von unerwünschten Nebenwirkungen überhandnehmen. Das Resultat könnte sein, dass über kurz oder lang von höherer Stelle einschränkende Regularien in Kraft gesetzt werden, die wir uns doch alle nicht wünschen. Nicht wahr?

Dass solche Nebenwirkungen kein Märchen sind, kannst du z. B. im Injury-Report des in den USA renommierten Atlantic Institute einsehen.

Ich verstehe durchaus, dass es verlockend ist, in einem 1 – 2-Tages-Seminar eine Technik zu erlernen, die verspricht, einerseits “Gutes” zu tun, und andererseits auch noch ein Zusatzeinkommen zu schaffen.

Wie eingangs schon erwähnt, sind allein die bloße Zuwendung und sanfte Berührung schon eine Wohltat für sich; und zusammen mit zart duftenden Ölen eine himmlische Kombination!

Wenn du also jemandem wirklich Gutes tun willst, dann bitte, bitte verdünne ätherische Öle vorher ausreichend (0,1 – 3 %, max. 5 %)! Schon in geringen Mengen sind sie hochwirksam und so auch bestens verträglich.

Wie wäre es also mit einer “LIGHT”-Version dieser Techniken – mit entsprechend (vor-)verdünnten ätherischen Ölen?!

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VORSCHLÄGE FÜR EINE “LIGHT-VERSION” DER RAINDROP- UND AROMATOUCH-ANWENDUNGEN

Wer diese Techniken liebt und anwendet, soll ja nicht darauf verzichten!

Allerdings möchte ich dringend anregen, die oben genannten Herangehensweisen grundsätzlich zu überdenken und die Öle entsprechend vorzuverdünnen. Auch in geringer Dosierung von 0,1 – 3 % sind ätherische Öle schon hochwirksam!

Ich möchte an dieser Stelle daran erinnern, dass ätherische Öle hochkonzentrierte Pflanzenessenzen sind. In natürlicher Form kommen sie in Pflanzen in einer Konzentration von ca. 0,1 – 3 % vor, manchmal mehr, manchmal weniger. Deshalb macht es auch Sinn, sie vor Gebrauch auf diese natürliche, “physiologische” Konzentration zurückzuverdünnen.

Denn ätherische Öle können – wie die Ausgangspflanze selbst – auch unerwünschte Nebenwirkungen haben. Das gilt für ätherische Öle umso mehr, als diese ja hoch konzentriert sind!

Dabei ist es egal wie “rein” oder “natürlich” diese Öle sein mögen, oder ob sie von “therapeutischer Qualität” sein mögen!

Sorry für die vielen Ausrufezeichen, aber ich kann das ich nicht genug betonen.

Für eine “Light-Version” dieser Anwendung könntest du z. B. die verwendeten Öle vorverdünnen, bzw. die Tropfenzahl stark reduzieren.

Ich bin der Überzeugung, dass die Wirkung der Anwendungen durch diese Herangehensweise nicht minimiert wird. Im Gegenteil!

Allein die heilsame Berührung ist wohltuend und entspannend. Aber was den Einsatz von ätherischen Ölen angeht, gilt: Weniger ist mehr!

Wohl werden von erfahrenen AromatherapeutInnen bei akuten Beschwerden ätherische Öle manchmal auch in Konzentrationen von bis zu 20 % eingesetzt. Dann aber meist nur sehr gezielt und kleinflächig!

Frage dich also bitte: Bist du eine TherapeutIn; und hast du die entsprechende Ausbildung und Erfahrung?

 

ANLEITUNG: „RAINDROP UND AROMATOUCH LIGHT“

Raindrop und Aromatouch light

  1. Vorbereitung: Alle verwendeten ätherischen Öle bzw. Ölmischungen 1 : 10 vorverdünnen (1 Teil ÄÖ + 9 Teile fettes Öl) => 10%ige Verdünnung. Ausnahmen: Die OnGuard®-Mischung (doTERRA®) 1 : 20 vorverdünnen, da diese die stark allergisierenden Öle der Zimtrinde und der Gewürznelkenknospe enthält. Oregano, Thymian und Wintergrün (Young Living®) ebenfalls 1 : 20 vorverdünnen (1 Teil ÄÖ + 19 Teile fettes Öl) => 5%ige Vorverdünnung.
  2. Vor der Anwendung immer ein neutrales fettes Pflanzenöl (z. B. Kokosöl oder Mandelöl) auf die zu behandelnden Körperareale auftragen (ca. 5 – 6 ml für Rücken und Fußsohlen).
  3. Die vorverdünnten ätherischen Öle nach Anleitung für der Raindrop-Technique®  bzw. der AromaTouch®-Methode auftropfen und verstreichen/”verfächern”. Dabei insgesamt maximal 24 – 40 Tropfen der vorverdünnten Öle auf Rücken und Fußsohlen auftragen.

Durch das Vorverdünnen der einzelnen Öle bzw. Ölmischungen UND dem vorangehenden Auftragen eines fetten Öls werden die ätherischen Öle auf eine gut verträgliche Konzentration von 1 – 3 % herunterverdünnt, sodass nicht mit unerwünschten Nebenwirkungen, wie Brennen, Rötung oder einer allergischen Reaktion zu rechnen ist.

Wenn du eine dieser Techniken bereits anwendest, dann probier diese “Light-Versionen” doch einfach einmal aus und urteile selbst. Ich bin davon überzeugt, dass du ähnliche, wenn nicht bessere Erfolge erzielst! Ich freu mich auf deinen Erfahrungsbericht!

 

ANDERE METHODEN ZUM ENERGETISCHEN AUSGLEICH MIT ÄTHERISCHEN ÖLEN IN VERBINDUNG MIT SANFTER BERÜHRUNG

Alternativ zu den oben genannten Methoden gibt es aber auch andere Massage- und Körperarbeit-Techniken mit ätherischen Ölen, die einfach zu erlernen sind.

Diese werden ausschließlich mit ausreichend vorverdünnten ätherischen Ölen (1 – 3%ig verdünnt) durchgeführt:

  • Aromamassage
  • Integrative energetische Körperarbeit mit ätherischen Ölen nach Martin Henglein (auch Yin Yang Massage mit ätherischen Ölen genannt)
  • Rhythmisches Körperbalancing© nach Ingrid Karner

Eine Aromamassage-Ausbildung bietet z. B. die Primavera-Akademie in Deutschland an.

Die Integrative energetische Körperarbeit mit ätherischen Ölen nach Martin Henglein kannst du z. B. in der farfalla-Akademie (Schweiz) erlernen.

Diese beiden Techniken dienen dem Energieausgleich, der Entspannung, aber auch dem Lösen von Verspannungen. Anmerkung: Weil neben sanften Streichungen u. a. auch Massagegriffe aus der klassischen Massage angewendet werden, dürfen EnergetikerInnen in Österreich diese Anwendungen gewerblich NICHT durchführen. Siehe Rechtliche Richtlinien weiter unten!

Eine Rhythmische Körperbalancing©-Ausbildung wird bei aromainfo.at von Ingrid Karner in Graz, Ö und von aromainsel.at von Päivi Blöchl in Traiskirchen, Ö (in der Nähe von Wien) angeboten.

Dabei werden ätherische Öle (1 – 3%ig verdünnt) in sanften und rhythmischen Bewegungen aufgebracht; dies dient dem energetischen Ausgleich und der Entspannung. Anmerkung: Weil bei dieser Technik nur sanfte und rhythmische Bewegungen – ohne Massagegriffe – mit dem reinen Ziel des Energieausgleichs zum Einsatz kommen, darf diese Anwendung in Österreich auch von EnergetikerInnen durchgeführt werden.

Ausbildungsziel: Du kannst das Rhythmische Körperbalancing© mit ätherischen Ölen an den Händen/Armen, Füßen/Beinen und am Rücken durchführen und erlebst die wohltuende Wirkung auf den Körper und die Psyche. Du weißt, wie du diese Technik im Pflegebereich in Form von Einreibungen und Streichungen bei Patient*innen anwenden kannst und was pflegerechtlich dabei zu beachten ist. Außerdem kennst du die gewerberechtlichen Rahmenbedingungen, um sich mit dieser Aroma-Körperarbeit selbstständig zu machen (Gewerbewortlaut: „Hilfestellung zur Erreichung einer körperlichen bzw. energetischen Ausgewogenheit mittels Aromastoffen, Düften und sanfter Berührung“), ohne in den Vorbehaltsbereich anderer Berufsgruppen (z. B. Masseure, Kosmetiker*innen, Physiotherapeut*innen) einzudringen.

Umfang: 1,5 Tage (14 Unterrichtseinheiten á 45min)

Zielgruppe: Personen, die im Gesundheits- und Wellnessbereich tätig sind, insbesondere auch Pflegepersonal, Heilmasseur*innen, Humanenergetiker*innen und Physiotherapeut*innen, aber auch interessierte Laien, die gerne „berühren“ und „berührt“ werden bzw. ihre Kinder, Partner oder Eltern mit dieser wunderbaren Technik verwöhnen möchten. Basiswissen in der Aromakunde ist von Vorteil, aber nicht verpflichtend.

Mehr über diese Ausbildung findest du direkt bei aromainfo.at.

RECHTLICHE VORAUSSETZUNGEN, UM AROMAMASSAGEN BZW. ENERGETISCHE KÖRPERARBEIT MIT ÄTHERISCHEN ÖLEN ANZUBIETEN

Für den privaten Gebrauch, also um z. B. deinem Partner, einem Familienmitglied oder Freunden (unentgeltlich) etwas Gutes zu tun, darf jeder Laie solche Wohlfühlanwendungen durchführen.

Wenn du allerdings vorhast, solche Körperarbeittechniken gewerblich anzubieten, dann musst du sehr genau auf die rechtlichen Rahmenbedingungen deines Landes achten!

In Deutschland darf meines Wissens jede/r mit einer entsprechenden Ausbildung an gesunden Personen berühren und massieren, solange es dem Wohlbefinden dient (Wellness-Massagen ohne medizinischen Hintergrund). Erkundige dich deshalb vorab bei der BGW (Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege) (D).

Auch in der Schweiz darf ohne spezielle Genehmigung eine Aromamassage Praxis/Salon eröffnen werden, solange nicht medizinisch/therapeutische Anwendungen angeboten werden. Für Aromamassage mit therapeutischer Ausrichtung gelten widerum auch hier andere Regelungen.

In Österreich schaut es dagegen ganz anders aus. Hier wird ganz klar zwischen energetischen Anwendungen (a), Wellness/Wohlfühlmassagen (b) und medizinischen Massagen und Heilmassagen (c) unterschieden.

Ersteres (a) ist ein freies Gewerbe (kein Ausbildungsnachweis nötig) und darf mit dem Energetikergewerbeschein ausgeübt werden. Zweiteres (b) ist dagegen ein reglementiertes Gewerbe (Ausbildungs- und Befähigungsnachweis ist erforderlich), und es ist dafür das Lösen eines Massagegewerbescheins erforderlich bzw. darf in einem Angestelltenverhältnis in einem Wellness- oder Spa-Betrieb durchgeführt werden. Die medizinische Massage und die Heilmassage (c) sind wieder ein anderes Thema!

Im “Berufsbild Humanenergetik” der WKO findest du auch die im Gewerbewortlaut angeführten Methoden, die bei der Hilfestellung zur Erreichung einer körperlichen bzw. energetischen Ausgewogenheit mittels Auswahl von Düften und Aromastoffen (Punkt 4, Seite 8) und durch sanfte Berührung des Körpers bzw. gezieltes Auflegen der Hände an bestimmten Körperstellen (Punkt 10, Seite 13) konkretisiert und beschrieben werden.

So sind z. B. die gewerbliche Ausübung der Raindrop-Technik® oder der Integrativen energetischen Körperarbeit mit ätherischen Ölen nach Martin Henglein in Österreich mit dem Energetikergewerbeschein NICHT erlaubt; man braucht dazu einen Massagegewerbeschein! ÄrztInnen, HeilmasseurInnen und PhysiotherapeutInnen dürfen natürlich auch massieren und somit diese Techniken freiberuflich ausüben bzw. anwenden.

Dagegen darfst du das Rhythmische Körperbalancing© und meines Wissens auch die Aromatouch-Methode® in Österreich mit dem Energetikergewerbeschein anbieten.

Vorsicht also, denn Unwissenheit schützt nicht vor Strafe! Erkundige dich also genau, welche gesetzlichen Bestimmungen es in deinem Land gibt, und frag auch beim Ausbildungsinstitut genau nach, was du mit deiner Ausbildung dann darfst und was nicht!

Nützliche Links:

Wellness-Massagen-Voraussetzungen (D)

Wirtschaftskammer Persönliche Dienstleister/Energetiker (Ö)

Berufsbild Humanenergetik (Ö) 

Wirtschaftkammer Masseurgewerbe (Ö)

Methodenliste im EMR-Reglement (CH)


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Ich hoffe, ich konnte dir einen Impuls geben, wie du ätherische Öle zum Wohl und der Gesundheit deiner KlientInnen effizient und gleichzeitig nebenwirkungsfrei einsetzen kannst.

Lass uns gemeinsam das Wissen um ätherische Öle in die Welt bringen – teile diesen Artikel gerne!

Dufte Grüsse, Margareta

14 Kommentare

  • Margareta Ahrer

    Reply Reply 16. Juli 2020

    Hier noch einige Kommentare von mir selbst ;-)

    P.S.: Wenn du ein Fan der Aromatouch-Methode bzw. der Raindrop-Technique bist und jetzt denkst, ich sollte mich doch um meinen eigenen Kram kümmern: Nun, immer wieder wenden sich Menschen, die Anwendungen mit unverdünnten bzw. unzureichend verdünnten Ölen bekommen haben, an mich und meine KollegInnen, weil sie dabei unangenehme Nebenwirkungen erfahren haben und denen die “Detox-Reaktion”s-Erklärung dann zu Recht “spanisch” vorkam. Und wir sollen das Malheur dann wieder ausbügeln! Also ja, ich finde, es geht mich etwas an; und ich sehe deshalb Handlungsbedarf in Sachen Aufklärung.
    Ich denke, wir alle wollen nicht, dass ätherische Öle in Verruf kommen, wenn Meldungen von unerwünschten Nebenwirkungen überhandnehmen. Das Resultat könnte sein, dass über kurz oder lang von höherer Stelle einschränkende Regularien in Kraft gesetzt werden, die wir uns doch alle nicht wünschen. Nicht wahr?

    P.P.S.: Wenn du selbst von der Aromatouch-Methode bzw. der Raindrop-Technique begeistert bist und bisher noch keine Probleme damit erfahren hast: Dann gehörst du (oder deine Receiver/Empfänger) wohl zu den glücklichen, robusten Naturen, die einiges aushalten. Aber nicht alle sind so unempfindlich. Im Gegenteil! Der Anteil der Personen, die mit allergischen Reaktionen reagieren, steigt von Jahr zu Jahr. Und das gilt nicht nur für synthetische Stoffe, sondern ebenso für 100 % naturreine Öle. Allein in der EU-Kosmetikverordnung sind 22 der 26 kritischen/potenziell allergieauslösenden Duftstoffe natürliche Bestandteile von ätherischen Ölen, die strengen Höchstgrenzen unterliegen. Übrigens, das Risiko von allergischen Reaktionen steigt mit der Konzentration und der Häufigkeit der Anwendung. Sag also niemals nie. Das gilt nicht nur für die Empfänger solcher Techniken, sondern auch für die Anwender.

    P.P.P.S.: Ich möchte noch betonen, dass ich absolut nichts gegen die Öle der oben genannten US-amerikanischen Firmen habe. Ich bin der Meinung, dass dieses von guter Qualität sind. Auch führen diese Firmen tolle Mischungen. Wer sie liebt, soll um Himmels willen gerne dabei bleiben. Meine Kritik richtet sich gegen einige Anwendungsempfehlungen, die im Dunstkreis dieser Firmen immer wieder abgeben werden, und die ich persönlich für überdenkenswürdig halte. Aber das ist MEINE Meinung.

    Last but not least: Kritische und konstruktive Kommentare sind willkommen. Beleidigende Angriffe gegen mich, aber auch gegen Anwender von den oben genannten Methoden mit unverdünnten Ölen, werden nicht freigeschaltet! Denn jeder hat die Gelegenheit, Wissenslücken zu schließen und sein Wissen und Handeln neu zu evaluieren. Auch ich bin nicht allwissend, aber ich orientiere mich an der aktuellen Wissenschaft, so gut ich kann.

  • Christoph Thaler

    Reply Reply 19. Juli 2020

    Danke für diesen Artikel!
    Ich bin nebenberuflich Masseur und verbinde im privaten Bereich die beiden Bereiche immer gerne. Ich wähle da oft auch gerne zusammen mit dem Menschen die ätherischen Öle für die Massage aus. Solche Massagen sind dann immer was ganz besonderes für diejenige. Die Kombination aus Massage und ätherischen Ölen berührt und wirkt auf allen Ebenen. Und arbeitet auch noch nach der Massage weiter. Gleichzeitig eröffnen sich so oft auch Gespräche über Themen, die diejenige gerade beschäftigt. Nichts steht ja für sich alleine da.
    Und ja, feine Düfte nehmen mit auf eine Reise. Intensive Duftreize überladen und überreizen und werden unangenehm.

    • Margareta Ahrer

      Reply Reply 19. Juli 2020

      Lieber Christoph,
      Danke, dass du eine Gedanken hier mit uns teilst! Und ich gebe dir auch völlig recht, wenn du schreibst, dass „intensive Düfte überlade, überreizen und unangenehm“ werden. Mit einer ca. 2 %igen Verdünnung duftet ein Massageöl schon ganz wunderbar. Über 3 % finde ich das selbst schon oft zu penetrant. Man stelle sich dann vor, wie unangenehm selbst der schönste Duft sein kann, wenn man das unverdünnt verwendet – mal ganz abgesehen von den potenziellen unerwünschten Nebenwirkungen (Allergien, Hautreizungen, Übelkeit), die das heraufbeschwören kann. Und wenn man bedenkt, welche große Mengen an Pflanzenmaterial und Energie es zur Herstellung von ätherischen Ölen benötigt werden, ist es auch aus der Sicht der Ressourcen-Schonung und der Nachhaltigkeit vernünftig, diese wertvollen ätherischen Öle entsprechend sparsam einzusetzen. Weniger ist mehr! :-)
      Liebe Grüße! Margareta

  • Konny Körtge

    Reply Reply 19. Juli 2020

    Hallo, das klingt einleuchtend mit der Verdünnung der Öle, das gilt bestimmt auch für die Symphony of the Cells Anwendungen, danke für die nützlichen Infos,
    LG Konny

    • Margareta Ahrer

      Reply Reply 19. Juli 2020

      Hallo Konny, danke für den Hinweis. Diese Anwendung kannte ich bisher noch nicht und ich habe mir einige Anleitungen gerade etwas genauer angesehen. Und ja, bei Symphony of the Cells werden ebenfalls ätherische Öle unverdünnt aufgetragen, was ich NICHT empfehlen würden. Ich kenne das Protokoll dieser Anwendung allerdings nicht im Detail. Aber ich empfehle, ätherische Öle vor der Anwendung auf der Haut IMMER ausreichend zu verdünnen! Auch in geringer Dosierung sind diese hochkonzentrierten Pflanzenessenzen hochwirksam!
      Liebe Grüße! Margareta

      • Angelika

        Reply Reply 19. Juli 2020

        Liebe Margareta,
        ich habe mir gerade „Symphony of the cells“ angesehen,da ich es hier vorliegen habe. Bevor die Massage beginnt, wird in jedem Protokoll davor hingewiesen, dass ein Trägeröl vor der Behandlung auf den Körper oder Körperstellen aufgetragen werden. Danach werden die angegebenen Tropfen, die nach einem bestimmten Prinzip und Zeitfenster, aufgetragen. Es wird auch darauf hingewiesen, dass kein Wasser hinzugefügt werden soll, da es zu verstärkten Auswirkungen kommen kann. die überschüssigen Öle können danach auf die Fußsohlen aufgetragen werden. Ich möchte hier nicht weiter die Schritte auflisten aber es wird Schritt für Schritt, mit weniger Öltropfen als die Sie angegeben haben, gearbeitet. Manchmal sogar nur 1 Tropfen für einen Bereich. Bspl. ein Basis-Protokoll, es werden hier insgesamt nur 12-16 Tropfen genommen.

      • Leonie

        Reply Reply 8. März 2023

        Danke für diesen Beitrag! Habe am Wochenende die Aromatouch Technik gelernt und mir kam die unverdünnte Anwendung spanisch vor. Ich werde die Öle definitiv verdünnen und mich nach deiner Anleitung hier richten. Mir war nach der Behandlung ziemlich schwindlig und auch den ganzen Tag über war ich dann ziemlich matt und benommen. Ich denke auch, dass die Öle verdünnt besser wirken.

        • Margareta Ahrer

          Reply Reply 9. März 2023

          Danke für deine Rückmeldung, Leonie! Du wirst sehen, wenn du die ätherischen Öle verdünnst, wirkt die Behandlung genauso, wenn nicht sogar besser. Das ist gut für deine Klienten, für dich und auch für die Natur, deren Ressourcen so wertvoll sind. Danke, dass du achtsam und respektvoll mit Mutter Erdes Geschenken umgehst. Alles Liebe für dich und deinen Weg! Margareta

  • Silke

    Reply Reply 19. Juli 2020

    Liebe Margareta!
    Ein positiver Artikel. Ich habe die Anwendung von Aroma Touch vor 2 Jahren kennengelernt. Die Ausbilderin hat immer verdünnt gearbeitet und damals schon gesagt, das wir nur 1-2 Tropfen nehmen sollen. Jedes gute ÄÖ hat Kraftpotential, insofern ist weniger mehr.

    In den Produktwebinaren wird übrigens neuerdings auch immer empfohlen, die ÄÖ zu verdünnen.
    Viele Anwender und Berater bilden sich mittlerweile weiter, das ist ein gutes Zeichen. Insgesamt sind wir Wellness Botschafterinnen auch von doTERRA angehalten, compliant zu arbeiten. Zur Zeit wird da sehr drauf geachtet und es gibt Abmahnungen für die, die sich nicht daran halten. Auch das ist eine gute Entwicklung.
    Ein Problem sind die ganzen Gruppen bei Facebook und CO. Ich finde, jeder kann seinen Teil dazubeitragen und in den Gruppenachrichten mal auf freundliche aber korrekte Weise gegenhalten.
    Es passt auch nicht, wenn auf der einen Seite gesagt wird, dass z. B. ein Tropfen ätherisches Pfefferminz Öl die Kraft von 28 Tassen Pfefferminztee hat, in Mischungen dann aber so viele Tropfen angewendet werden sollen.

    LG von der Nordsee und allen einen duften Sommer
    Silke

    • Margareta Ahrer

      Reply Reply 28. August 2020

      Danke Silke für diese Rückmeldung. Du zeigst auf, dass hier mittlerweile ein Umdenken stattfindet. Ich will ja auch nicht alle in einen Topf werfen. Umso wichtiger ist dein Kommentar! Danke dafür!

  • Stine

    Reply Reply 20. Juli 2020

    Hmmm, man könnnte glatt dem Gedanken erliegen, dass der Hersteller der Öle ein Interesse daran hat, dass der Nutzer möglichst viel Öl auf einmal verbraucht. Pro Behandlung 2-4ml Öl macht nur 4-7 Anwendungen pro Fläschchen.
    Ist zwar nicht sehr weit gedacht (Allergien und so…), aber verspricht kurzfristigen Profit. Ein doofer Gedanke?

    • Margareta Ahrer

      Reply Reply 20. Juli 2020

      Liebe Stine, auf solche Gedanken könnte man da schon mal kommen….

  • Conni

    Reply Reply 17. September 2020

    Liebe Margareta,
    vielen Dank für Deine Ausführungen und Deine Anregung die Methoden Raindrop und Aromatouch abzuwandeln. Ich selbst habe meine Aroma-Ausbildung bei Eliane Zimmermann und bei Primavera gemacht und bin das niedrigere Dosieren gewohnt. Schön zu lesen, dass inzwischen auch Young Living und doTERRA Anwender*innen teilweise Verdünnungen verwenden! Ich war schon bei verschiedenen Ernten und Destillationen (Lavendel und Lavandin, Rose, Immortelle, Rosmarin, Latschenkiefer) dabei und weiß wieviel Pflanzenmaterial für 1 Tropfen ätherisches Öl notwendig ist – ä. Ö. sind hochkonzentrierte, kostbare Stoffe. Leider begegnen mir immer noch viele Young Living und do TERRA Anwender*innen, die mit der angeblich besonderes hohen „therapeutischen Qualität“ dieser Öle argumentieren, die eine pure Anwendung erlaubt. Wie auch Du schreibst, ich kann absolut nichts Negatives über die Qualität der Öle sagen, finde aber auch die hohe Dosierung sehr bedenklich und ärgere mich, dass so viel Unwissenheit darüber besteht, dass die Bezeichnung „therapeutic grade“ schlichtweg selbst erfunden wurde.
    Viele Grüße, Conni

  • Evelyn

    Reply Reply 15. Oktober 2020

    Es gibt auch Aromafachberaterinnen von diesen Anbietern, die so etwas nicht anwenden, ich zähle mich dazu.
    Leider ist es aber so, dass der Verkauf dort mehr gefördert wird und nicht wie hat was dem Menschen geholfen – was ich persönlich schade finde, da die Qualität der Öle durchwegs gut ist.
    Schön, dass hier eine so wunderbare Methode erklärt wird, vielen Dank!

Ich freue mich auf deinen Kommentar!

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