AROMATHERAPIE & COACHING: INTERVIEW mit MENTAL HEALTH COACH TAMARA SCHMID

Aromatherapie für mentale Gesundheit

In einer Welt, die sich immer schneller dreht, sind mentale Gesundheit und Selbstfürsorge wichtiger denn je. Im Rahmen eines berührenden Interviews durfte ich mit Tamara Schmid sprechen – Mental Health Coach, Aromatherapeutin und Pflegefachfrau aus der Schweiz.

Ihre Arbeit verbindet fundierte Erfahrung aus der Psychiatrie mit der kraftvollen Wirkung ätherischer Öle. Dabei entsteht ein Raum für tiefes Erleben, Transformation und echte Selbstwirksamkeit.

Tamara begleitet seit vielen Jahren Menschen, die sich an einem Wendepunkt befinden. In unserer Unterhaltung wurde deutlich: Es geht hier nicht um schnelle Lösungen, sondern darum, gemeinsam Prozesse zu verstehen und individuelle Wege zu finden. Besonders berührend ist, wie sie Düften in ihre Praxis integriert – als emotionale Anker, als Erinnerung, als Brücke zum Inneren.

ätherische Öle für mentale gesundheit und coaching

Bereits während ihrer Ausbildung zur Pflegefachfrau lernte Tamara die Anwendung ätherischer Öle in der Psychiatrie kennen. „Ich war sofort fasziniert“, erzählt sie. „Diese Düfte öffnen einen Zugang zu uns selbst, den Worte oft nicht finden.“

„Düfte öffnen einen Zugang zu uns selbst, den Worte oft nicht finden.“

Erst Jahre später, nach der Familienzeit, absolvierte sie die Ausbildung zur diplomierten Aromatherapeutin. Heute arbeitet sie sowohl in einer Klinik als auch in ihrer eigenen Praxis. Dort kombiniert sie Aromatherapie mit Coaching und Reiki.

„Viele Menschen, die zu mir kommen, stecken fest. Sie wissen vielleicht nicht genau warum, aber sie spüren: Es geht so nicht weiter.“ Tamara erklärt, wie wichtig es ist, zunächst das die Situation zu verstehen, und was sich konkret im Alltag zeigt. Nicht jede Reise beginnt mit Kindheitsthemen. Oft geht es darum, was sich im Hier und Jetzt zeigt: Schlaflosigkeit, Anspannung, Selbstzweifel.

Durch das Gespräch entsteht Raum für Reflexion. Gemeinsam werden Ziele definiert, Ressourcen entdeckt, neue Strategien entwickelt. Und mittendrin: der Duft. „Ein passender Duft verknüpft unsere Erkenntnisse mit dem Körper. Er erinnert uns an das, was wir im Gespräch erlebt haben. Und er wirkt auf vielen Ebenen – emotional, mental, körperlich.“

„Ein passender Duft verknüpft unsere Erkenntnisse mit dem Körper. Er erinnert uns an das, was wir im Gespräch erlebt haben. Und er wirkt auf vielen Ebenen – emotional, mental, körperlich.“

Es ist ein fein abgestimmter Prozess, ein Tanz der Moleküle, bei dem Duftmoleküle mit ihrer Botschaft unser Innerstes und Unbewusstes berühren, sanfte Impulse geben, bei dem Menschen sich selbst neu erfahren können. Besonders für strukturliebende, kopflastige Menschen kann der Duft zum Türöffner werden: raus aus dem Denken, rein ins Fühlen.

„Ich begleite Menschen in ihre Selbstwirksamkeit. Nicht ich gebe vor, was hilft. Sondern wir entdecken gemeinsam, was sie brauchen, was sie stärkt.“

„Ich begleite Menschen in ihre Selbstwirksamkeit. Nicht ich gebe vor, was hilft. Sondern wir entdecken gemeinsam, was sie brauchen, was sie stärkt.“

Auch ich durfte schon mit Tamara arbeiten – und die Dufthelfer, die wir gemeinsam ausgesucht haben, begleitet mich bis heute. Ein kleiner Roll-on, der mehr ist als ein Fläschchen Öl: Er ist Erinnerung, Stütze und Wegweiser. An welche inneren Ressourcen darf ich mich erinnern, was stärkt mich wenn ich mal am verzagen bin, wo ist das (innere) Leuchten, wenn das Licht mal wie ausgeknipst scheint.

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung: Worum geht’s in diesem Beitrag?

  2. Jetzt ansehen: Das Interview auf YouTube

  3. Über Tamara Schmid und ihre Arbeit

  4. Mehr zum Thema: Weitere Beiträge auf Aroma1x1

  5. Für Neugierige: Links zu Ausbildungen rund um Duft & Coaching

  6. Buchtipps: Inspiration für deine Reise

  7. Zum Nachlesen: Das komplette Transkript

2 Ätherische Öle für mentale Gesundheit und als Coaching Tool | Interview mit Tamara Schmid (32 Minuten)

Das gesamte Transkript zu Nachlesen findest du weiter unten. ;-)

3 Über Tamara Schmid und ihre Arbeit:

Möchtest du tiefer eintauchen oder ein Duftcoaching erleben? Besuche Tamaras Website oder teile das Interview mit jemandem, den es inspirieren könnte.

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7 Zum Nachlesen: Das komplette Transkript

Margareta: Hallo meine Lieben, ich freue mich so, dass ich heute Tamara hier im Interview habe. Tamara hat eine Praxis für Mental Health, Coaching, Aromatherapie und Reiki in der Schweiz (Oftringen), und ich habe sie während einer Ausbildung für Duftkommunikation kennengelernt. Wir waren seitdem im Austausch. Tamara hat mich vor einiger Zeit mit einem Coaching in einer herausfordernden Lebenssituation unterstützt. Dabei haben wir unter anderem gemeinsam Düfte für mich gefunden, die mich dann auf meiner Reise sehr gut begleitet haben.

Hallo Tamara, ich freue mich wirklich, dass du dir heute Zeit genommen hast!

Tamara: Hallo liebe Maggie, ich danke dir vielmals für deine tolle, wundervolle Idee, die du da hast. Danke schön. Ja, ich finde heute ist Mental Health und Selbstfürsorge wichtiger denn je, dass wir das thematisieren und auch Einblick haben, wie auch Düfte uns unterstützen können, in unserem täglichen Leben und bei verschiedenen Lebensthemen, die einfach immer wieder aufpoppen.

Margareta: Tamara, ich möchte dich bitten, dass du dich kurz vorstellst. Wer du bist und was du tust, alles weiter darf sich dann im Gespräch entwickeln.

Tamara: Sehr gerne. Mein Name ist Tamara (Schmid). Ich komme aus der Schweiz, aus dem Kanton Aargau, und ich habe 2001/2002 meine beiden Abschlüsse als Pflegefachperson in der Psychiatrie abgeschlossen. Eigentlich schon relativ früh während der Ausbildung wurde ich mit ätherischen Ölen bekannt, und diese Öle haben mich immer fasziniert. Wir durften in der Luzerner Psychiatrie bereits sehr früh mit ätherischen Ölen arbeiten, der Zugang war sehr offen für Pflegefachpersonen. So konnte ich bereits einige Erfahrungen während der Ausbildung sammeln und hatte immer diese Idee, dass ich eine Ausbildung machen möchte.

Ich hatte dann relativ früh in meinem Leben Kinder – die sind heute erwachsen, ich bin bereits Oma, und ich sag das gar nicht gern, weil ich bin Nana. Ich hatte das einfach immer so in meiner Vision: Ich möchte diese Ausbildung machen. Aber da hat sich mein Leben etwas anders überlegt, und ich musste diese Ausbildung relativ lange zurückstellen. Bis ich dann vor einigen Jahren die Ausbildung am Sela zur diplomierten Aromatherapeutin machen durfte. Und ich darf heute sagen, das (die Aromatherapie) ist ein großer Bestandteil meiner Arbeit. Ich arbeite noch in einem kleinen Pensum in der Klinik – wo es ein Riesenbestandteil meiner Arbeit ist – und auch hier in der Praxis ist es eine echte Bereicherung.

Margareta: Genau. Ich finde das ja auch tatsächlich so wertvoll, dass es in vielen Kliniken mittlerweile gängige Praxis ist, ätherische Öle einzusetzen. Die zunehmende Implementierung im Klinikalltag ist sicher auch dem persönlichen Engagement der Pflegekräfte zu verdanken ist. Wie schätzt du den Stellenwert der Aromapflege im Pflegealltag ein?

Tamara: Ich kann nicht für alle Kliniken in der Schweiz sprechen – also ich spreche von den psychiatrischen Kliniken – aber ich weiß von einigen Kliniken, in denen der Einsatz von ätherischen Ölen und die Aromapflege ein wichtiger Bestandteil ist. In der Schweiz arbeiten wir vorwiegend komplementär. Es gibt eine Klinik, die tatsächlich eine Aromatherapeutin eingestellt hat, aber das ist eine Ausnahme. Auf jeden Fall kann man sagen, dass Aromapflege in der Schweizer Psychiatrie einen hohen Stellenwert hat.

Damit muss man aber auch sagen: Es steht und fällt eben mit Berufskolleginnen, die diese Ausbildungen haben, die brennen für die Thematik. Und wenn du jemanden hast, der engagiert ist, dann breitet sich dieses Thema einfach aus. Das Bedürfnis von Patienten und Patientinnen für die Aromapflege erlebe ich als sehr hoch.

Margareta: Aus deiner Einschätzung – wie würdest du den Benefit der Aromapflege beschreiben, also wo die Arbeit mit Düften wirklich einen Unterschied macht, zusätzlich zur herkömmlichen Herangehensweise?

Tamara: Ich denke, durch den Einsatz von ätherischen Ölen erleben Patienten und Patientinnen immer wieder dieses „in Kontakt treten mit sich selbst“. Wenn du an einem Duft riechst, dann ist es immer individuell – dein Erleben, was du mit dem Duft verbindest, wie sich dieser Duft für dich anfühlt, in diesem speziellen Moment, in dieser speziellen Thematik. Das ist einfach sowas von individuell.

Und damit erleben Patientinnen und Patienten halt sehr viel Selbstwahrnehmung. Viele unserer Patienten müssen das zuerst einmal lernen: „Wie fühlst du dich?“ – „Gut“ ist keine konkrete Antwort. Aber diese differenzierte Wahrnehmung: „Wie fühlt sich das hier an?“, „Wie fühlt sich das in deinem Herzen an?“, „Welches Gefühl erlebst du damit?“, „Wie sind deine Gedanken?“ – dieses In-Kontakt-Treten mit sich selbst über den Duft ist schon einmal eine Riesenerfahrung.

Und dann damit zu erleben, dass sie selbst für sich etwas Gutes tun können, indem sie einen Duft nutzen, der ihr Befinden beeinflusst – das ist für so viele Betroffene eine Riesenüberraschung. Und damit haben sie natürlich ein Tool an der Hand, das sie im Alltag total einfach und unauffällig nutzen können. Sie stellen fest: Sie sind wirksam. Sie sind nicht nur abhängig von Umständen, Zuständen, Situationen, sondern sie können ihr eigenes Erleben, ihr eigenes Befinden beeinflussen. Und das ist ein riesiger Erfolg für viele Betroffene.

Margareta: So schön, wie du das beschreibst, so eindrücklich und klingt im Moment einfach völlig einleuchtend. Die Düfte bilden eine Brücke, um sich selbst zu erleben, zu erfahren, und auch, und dieses dann auch nach außen hin ausdrücken. So schön, wie du das jetzt beschrieben hast.

Tamara, du hast dich ja selbstständig gemacht, arbeitest aber auch noch teilweise in der Klinik. In deiner eigenen Praxis hast du natürlich noch mehr Spielraum, um noch individueller auf deine Klientinnen und Klienten einzugehen, auch in Coachings?

Tamara: Ja, ich kombiniere das wirklich gerne. Für mich sind ätherische Öle immer – und die Aromapflege, die Aromatherapie als Ganzes – ein komplementärer Weg. Ich habe eigentlich selten Menschen, die einfach vorbeikommen und sich eine Mischung machen wollen, um Problem XY loszuwerden. Es ist eigentlich sehr oft ein Prozess und kann entweder mit Coaching oder mit Reiki auch sehr schön kombiniert werden. Und für mich ist es ein Riesenziel, dass Menschen in die Selbstwirksamkeit begleitet werden. Wenn ich ihnen natürlich einfach eine Mischung zusammenstellen würde gegen Problem XY, dann hätten sie etwas, woran sie sich festhalten könnten, und entweder wirkt es oder es wirkt nicht. Aber sie sind der Meinung: Da gibt’s etwas, das mich bewegt. Und das möchte ich ja nicht. Ich möchte, dass Menschen erleben: Was kann ich sonst noch tun? Welche Prozesse geschehen im Hintergrund? Womit hat es zu tun? Etc. Ich möchte diese Kombination von eigenem Erleben, eigenem Verstehen und Prozesse individuell verändern können, damit einfach mehr Lebensqualität entstehen darf.

Margareta: Und damit man sich das vorstellen kann – für Menschen, die vielleicht noch kein Coaching hatten, noch nie eine Begleitung erlebt haben: Wie kann so ein Prozess aussehen? Was wäre ein typisches Anliegen, mit dem jemand zu dir kommt? Und wie läuft das dann ab – als Einzelsitzung, als eine längere Begleitung? Magst du das kurz ein bisschen ausführen?

Tamara: Ja, sehr gerne. Also, viele Themen sind so etwas wie: „Ich stecke fest“, „Ich komme momentan nicht weiter“, oder es gibt eine konkrete Lebenssituation, die mich total herausfordert. Zum Beispiel: „Ich schlafe nicht mehr gut“, „Ich denke ständig daran“, „Es beeinflusst so sehr mein Leben, mein Selbstwert ist total im Keller“ – solche Anliegen. Die Menschen schreiben mir dann kurz, wir tauschen uns kurz aus, aber für mich ist es sehr wichtig, dass ich diese Menschen dann eins zu eins erleben darf. Dass ich sie sehe, dass ich sie höre. Und dann können wir gemeinsam ganz genau schauen: Was ist eigentlich das Problem im Alltag?

Ich möchte gut verstehen, worunter die Menschen in ihrem Alltag leiden. Es geht mir nicht in erster Linie darum, was in der Kindheit war oder welche alten Themen mitschwingen – manchmal kommt das, manchmal nicht. Aber ich möchte wirklich das aktuelle Erleben verstehen. Und daraufhin werden Ziele definiert: Wo möchtest du hin? Was erwartest du dir? Was wünschst du dir aus unserer Zusammenarbeit? Dann kann ich schauen, wo wir den Schwerpunkt setzen.

Durch über 20 Jahre Erfahrung spüre ich schon oft: Geht’s um Selbstwert? Sind Ängste im Spiel? Geht’s um ungünstige Muster? Und dann schauen wir gemeinsam, welche Herangehensweise für die aktuelle Situation hilfreich wäre. Das Ganze soll natürlich entlastend sein.

In weiteren Gesprächen suchen wir dann gemeinsam nach Strategien, die im Alltag helfen – und wir erstellen eventuell eine ätherische Ölmischung, die unterstützend wirkt, damit man diese Schritte auch wirklich gehen kann. Diese Verbindung von Duft, Ziel und Handlung ist ein wichtiger Anker.

Margareta: Damit das auch verbunden wird – dieses „Wo will ich hin?“, „Welche Schritte brauche ich?“ – und die Verknüpfung des Coachingerlebnis mit dem Duft, der uns dann wieder daran erinnert: an das Gespräch, an die Ziele und an die Schritte, die zu tun sind.

Aromatherapie für mentale Gesundheit Aromatherapie als Anker

Tamara: Genau. Einerseits dieses Erinnern, diesen Anker – ich habe meine Diplomarbeit dazu geschrieben. Einerseits haben Betroffene berichtet, dass sie sich besser an das Gespräch erinnern. Aber andererseits haben wir eben noch diese Pflanzenwirkung, die auf verschiedenen Ebenen unterstützen kann: auf der Gedankenebene, weil sie beeinflusst, wie wir denken. Auf der emotionalen Ebene – und natürlich auch ganz stark auf körperlicher Ebene. Zum Beispiel kann sich der Puls senken durch die Pflanzenkraft. Ich erinnere mich an die Atemübung, die ich noch damit verbinden kann. Und so habe ich die Chance, meine Körpersymptome zu regulieren. Und das wiederum reguliert emotionale Zustände – und mein Denken kann sich wieder anders orientieren. Ich kann mich im Alltag wieder besser ausrichten.

Margareta: Danke, dass du das so schön beschrieben hast. Das ist einfach noch einmal viel, viel schöner als ein Post-it an der Wand oder ein Knoten im Taschentuch. Und dieser Roll-on oder in welcher  Form auch immer der Duft mitgegeben wird, wirkt auf so vielen Ebenen, die man kaum in Worte fassen kann. Diese biochemische Ebene – also physisch als Öl, aber auch das Riechen als Duft, was ja ein elektrochemisches Signal ist, das über unsere Gefühle, Gedanken, Emotionen und Botenstoffe wirkt… Es ist ein Tanz der Moleküle. Es ist ein so vielfältiger Prozess – aber er funktioniert. Und das weißt du aus deiner Erfahrung.

Tamara: Ja, und weißt du, was das Schöne ist? Dass sich Menschen durch den Duft auch neu erleben dürfen. Gerade Menschen, die sehr gedankenorientiert sind, die viel Struktur brauchen – und manchmal lässt sich das Leben nicht strukturieren. Es gibt immer Planänderungen, Störungen. Und wenn ich dann aufgeschmissen bin, weil ich meine gewohnten Fähigkeiten nicht einsetzen kann, dann kann diese Unterstützung durch die Öle dazu führen, dass ich mich selbst ganz neu erfahre. Dass ich neue Ressourcen und Stärken entdecke – und im besten Fall mit dem, was schon da ist, verknüpfe. So kann ich aufwachen, mich entfalten, mich – ja, spirituell gesprochen – ausdehnen, neu erfahren. Und das führt zu Erleichterung.

Margareta: So schön. Ja, das ist einfach so schön, das wieder zu entdecken. Wir haben ja so viel in uns – und manchmal machen wir uns so klein. Es ist oft unterdrückt, was wir eigentlich alles schon wissen, was wir schon können, was wir längst in uns tragen. Und es ist so schön, dass die Düfte – in Verbindung mit dem Gespräch, mit der Ermutigung durch ein Gegenüber – diese Selbstwirksamkeit aktivieren können.

Tamara: Genau.

Margareta: Ich schaue jetzt ganz kurz auf meine Zettel… Ja, und ich war ja selbst bei dir in einem Gespräch, in einer schwierigen Situation. Und es war so schön, wie du mich dabei unterstützt hast – dass ich mir nicht selbst entwische. Dass ich hinschaue, was gerade Thema ist, was es jetzt gerade braucht. Manchmal muss man Dinge benennen. Und wir haben dann zusammen Düfte ausgesucht. Und ich kann mich noch erinnern – ich habe den Roll-on immer noch! Ich verwende ihn, wenn ich ihn brauche. Ich hole ihn hervor, gebe ihn mir in die Handinnenflächen, rieche daran – und dann sehe ich dich vor mir. Ich sehe, wo ich damals gesessen habe, den Blick aus dem Fenster… Ich kann mich an das Gespräch erinnern, an das Gefühl, das ich hatte, und an die Düfte. Es war wirklich magisch.

Es war, glaube ich, im Oktober, Ende Oktober – also ist schon eine Weile her. Vielleicht sogar November. Ja, Anfang November, genau. Es ist schon einige Monate her – fast sechs Monate – und es ist immer noch präsent. Das ist wirklich faszinierend. Ich kann mich noch erinnern: Es war die Mandarine rot, weil alles gerade so schwer war, und es ging um diese kindliche Freude und Leichtigkeit, die wir wieder einladen wollten. Dann war es Thymian Linalool, um mich zu stärken – mich selbst, meine Kraft, meine Stärken wieder zufinden. Und der Lorbeer war auch dabei, der mich schon seit Monaten begleitet hat. Der war für mich auch sehr bedeutungsvoll, um mir Raum zu nehmen, mich zu entwickeln, mich zu erkennen. Ich war so in dieser Frage: Wer bin ich? Warum bin ich hier? Und das ist jetzt Monate her – und ich weiß das alles noch wie gestern.

Tamara: Ja, total berührend. Mega schön, wie du das beschreibst. Und ich habe mich so gefreut, dass du mich noch mal kontaktiert hast. Dass wir beschlossen haben, dieses Interview zu machen.

Margareta: Ich finde es einfach schön, dass wir das noch mehr Menschen zugänglich machen – diese Arbeit (mit Düften) und was alles möglich ist. Und wie wichtig es ist, sich manchmal Hilfe zu holen. Auch für mich – ich arbeite ja mit ätherischen Ölen. Ich könnte einfach zu meinen Düften gehen oder ein Buch aufschlagen und nachblättern: Was hilft bei diesem Thema? Aber so funktioniert es halt oft nicht. Wie du am Anfang gesagt hast: Es ist so individuell. Und manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Man braucht ein Gegenüber, jemanden, der da sitzt, ein Gespräch, das hilft, Dinge aufzuschlüsseln. Jemand, der fragt: Was brauchst du denn jetzt?

Tamara: Ja, genau. Und ich bin einfach dieses weiße Blatt, das nichts weiß. Und ich versuche, so neugierig und neutral an die Thematik heranzugehen, wie ich nur kann. Das bedeutet für mich: Ich will verstehen. Ich will begreifen. Ich will nachvollziehen, nachfühlen. Damit unser gemeinsamer Blick – dein Blick, mein Blick – sich wie ein Puzzle zusammensetzen kann.

Denn weißt du: Wenn ich meine Arme ausstrecke, dann erkenne ich meinen Horizont. Ich sehe: Bis hierher kann ich schauen. Aber alles, was hinter mir liegt, kann ich gar nicht sehen. Das kannst du sehen. Und dieses Perspektiven-wechseln – das ist so wichtig. Zu sagen: Was steckt denn da noch? Erzähl mir davon. Weil das verstehe ich noch nicht ganz. Es geht um Verständnis. Und das kann manchmal wirklich nur im Gespräch mit einer anderen Person entstehen.

Tamara: Und wenn wir das ausdrücken müssen, wenn wir es erleben, ausdrücken, erfahren und aussprechen – dann hören wir es auch. Dann fühlen wir es noch einmal. Unser Erleben wird nochmals total aktiviert. Und daraus können wir vielleicht auch neue Blickwinkel mit einbeziehen – und neue Ziele, neue Lebensqualität mit einbinden. Das ist das Schöne, wenn man im Austausch sein kann.

Margareta: Ja, genau. Manchmal ist es tatsächlich so, wie du das beschreibst: Man glaubt, man kennt sein Problem, aber in Wahrheit dreht man sich im Kreis und kocht in der eigenen Suppe. Wir denken ja ständig dieselben Gedanken. Und ein neuer Blickwinkel, jemand, der Fragen stellt, an die ich selbst noch nicht gedacht habe – das kann eine Situation komplett verändern. Und wenn ich dann mit einem Duft über einen längeren Zeitraum in diesem Prozess bleibe, dann erinnert er mich immer wieder an das Gespräch. Selbst wenn es nur im Hintergrund arbeitet – es arbeitet. Und das ist wirklich etwas ganz Besonderes.

Aromatherapie für mentale Gesundheit Aromatherapie Coaching

Tamara: So schön. Ja, magst du vielleicht noch sagen: Was war denn für dich so… du hast ja gesagt, du weißt um deine Themen. Wie wir alle. Und du kennst deine Öle – du bist Expertin. Du hast sogar ein Nachschlagewerk. Aber was war denn anders bei unserer Zusammenarbeit? Du wusstest ja, was du da aufgetragen hast, was du gerochen hast. Was war trotzdem anders?

Margareta: Dass ich mir nicht entwischen kann – dass ich nicht aufstehe und mir ein Glas Wasser hole oder irgendwas anderes mache. Weißt du, was ich meine? Dass ich ein Gegenüber habe. Jemandem, dem ich jetzt Rede und Antwort stehe, wenn ich mir selbst gerne ausweichen würde. Und auch: Dieses Vertrauen in die andere Person. Ich habe dich ja in der Ausbildung kennengelernt – ein bisschen zumindest – und für mich strahlst du diese Wärme und Kompetenz aus. Du hältst für mich einfach wunderschön den Raum, in dem ich mich sicher fühle, getragen, gehört. Und das kann ein Buch nicht leisten. Kein Blog, keine Webseite. So schön diese Dinge auch sind – ich arbeite selbst viel online – aber der persönliche, zwischenmenschliche Austausch ist einfach nochmal etwas anderes.

Tamara: So schön gesagt. Ich finde, das spürt man auch.

Margareta: Und ich finde es auch toll, dass wir das heute so teilen konnten – mit all den Menschen, die das jetzt hören oder lesen. Möchtest du vielleicht zum Schluss noch erzählen, wie Menschen mit dir in Kontakt treten können? Wie finden sie dich, wenn sie mit dir arbeiten wollen?

Tamara: Ja, sehr gern. Also, man findet mich über meine Webseite https://www.2soul.ch. Und ich bin auch auf Instagram und Facebook aktiv. Man kann mich ganz unkompliziert kontaktieren – per Mail, per Nachricht, per WhatsApp. Und dann tauschen wir uns kurz aus, ob es passt. Für mich ist das total wichtig: Es muss einfach stimmen. Wenn jemand das Gefühl hat, es passt nicht, ist das auch völlig okay. Aber wenn es passt, dann kann sich so viel Schönes entwickeln. Denn mentale Gesundheit und Selbstfürsorge sind einfach so wichtig – gerade in dieser Zeit. Wir dürfen uns nicht vergessen.

Margareta: So schön. Tamara, vielen, vielen Dank – es hat mir so viel Freude gemacht, mit dir über diese wunderbare Arbeit zu sprechen. Ich hoffe, viele Menschen finden den Weg zu dir. Wir schreiben deine Kontaktdaten natürlich auch unter das Video oder den Beitrag. Danke von Herzen für dieses Gespräch!

Tamara: Ich danke dir von Herzen, liebe Maggie – für unseren Kontakt, für dieses Interview, für dein Sein. Es ist eine Riesenbereicherung, mit dir im Austausch zu sein. Danke für diese Möglichkeit.

 

Vielleicht war beim Lesen dieses Gesprächs ein Gedanke dabei, der dich berührt hat. Etwas, das dich zum Innehalten gebracht hat – oder dich daran erinnert hat, gut für dich zu sorgen.

Denn Selbstfürsorge beginnt oft nicht mit großen Gesten, sondern mit kleinen Momenten: Ein offenes Gespräch. Ein Duft, der etwas in dir bewegt. Eine bewusste Entscheidung, dir selbst wieder mit mehr Liebe zu begegnen, dich und deine innersten Wünsche und Bedürfnisse wieder wahrzunehmen.

Und wenn du magst: Teile in den Kommentaren gern, was dich bewegt hat. Ich freue mich, von dir zu lesen.

Dufte(nde) Grüße, Margareta

Dufte Gruesse, Margareta Ahrer

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