Mythos #3: Echtes therapeutisches Lavendelöl (Lavandula angustifolia) sollte keinen messbaren Anteil an Kampfer enthalten. Jeder noch so kleine Kampferanteil weist auf eine Mischung von Lavendel und Lavandin hin.
Dieser Artikel wurde von Dr. Robert Pappas von essentialoils.org verfasst und von mir aus dem Englischen übersetzt.
Obwohl der Kampferanteil in echtem Lavendel tatsächlich niedrig sein sollte (unter 1 %), ist in Wahrheit immer ein wenig Kampfer auch in echtem Lavendel enthalten – das ist unvermeidbar.
Ich habe buchstäblich tausende Proben von echtem Lavendel analysiert, einschließlich von Proben, die ich selbst destilliert habe, und ich – wie auch jeder andere Analytiker, der weiß, was er tut – kann dir sagen, dass es eine EXTREM ungewöhnliche Ausnahme wäre, wenn nicht auch kleine Mengen an Kampfer präsent wären.
Ehrlich, ich kann nicht einmal sagen, dass ich jemals Lavendel ohne einen kleinen Anteil an Kampfer gesehen hätte, jedenfalls nicht, dass ich mich erinnern könnte.
Wenn du recherchierst, dann wirst du herausfinden, dass die ISO-Spezifikation für Lavendel die akzeptable Kampfermenge mit bis zu 1,5 % auflistet – abhängig von der Herkunft. Und im britischen Arzneibuch ist der Kampferanteil mit maximal 1,2 % gelistet.
Mein Standard bei EOU (Essential Oil University) ist, dass bei echtem Lavendel der Anteil an Kampfer, 1,8-Cineol und Borneol jeweils um die 1 % oder darunter liegen soll.
Dieser Standard basiert auf Proben, die von überall her auf der Welt stammen, ebenso wie von vielen Destillationen, die ich persönlich mit verschiedenen Lavendel-Varianten durchgeführt habe.
Nur um allen Interessierten ein typisches Analyse-Beispiel zu geben: Das Bild unten ist ein Analyse-Ergebnis eines zertifizierten Biolavendels, den ich kürzlich für einen Kunden untersucht habe.
Wie du sehen kannst, zeigt die Spitze (Peak) bei 26.435 Kampfer mit 0,25 % an.
Wenn du Referenzen von Literatur möchtest, die von Fachkollegen besprochen wurde, die zeigt, dass Kampfer tatsächlich in Lavendel enthalten ist, dann logge dich in meine EO Chemical Reference database ein und du wirst eine Menge detaillierter Berichte mit Zitierungen aus Fachzeitschriften finden, die genau das bestätigen, wovon ich spreche.
Dieser Artikel wurde von Dr. Robert Pappas von essentialoils.org verfasst und von mir aus dem Englischen übersetzt. Den Originaltext kannst du hier (klick) nachlesen.
Über den Autor:
Dr. Robert Pappas ist Chemiker und der Gründer, Präsident und Technische Direktor der Essential Oil University (EOU). EOU hat sich auf GC/MS-Analysen von ätherischen Ölen spezialisiert und verfügt über die weltweit größte Sammlung von Referenzanalysen, Literaturreferenzen und GC/MS Analysen von fast jedem Öl. Die Essential Oil Chemical Reference Database von EOU kannst du kostenlos nutzen. Das Ziel der EOU-Website www.essentialoils.org ist es, akkurate Information und Wissen über ätherische Öle zu vermitteln. Auch auf seiner beliebten Facebook-Seite informiert er über die Welt der ätherischen Öle. Er hat es sich außerdem auf die Fahne geschrieben, mit Mythen aufzuräumen, die seit Jahren über ätherische Öle zirkulieren.
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